Tipp-Duell
Keeper Kölmel hört auf – aber nicht ganz
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ST-Fußball-Tipp-Duell mit Champion André Springob.
Von Moritz Jonas
In der vergangenen Woche konnte Herausforderer André Springob Tipp-Champion Jens Perne mit einem 8:7 vom Thron stoßen. Dieses Mal trifft er mit Florian Kölmel auf einen alten Bekannten. Springob trainierte den Torhüter in seiner Zeit als Coach beim VfB Solingen.
Inzwischen steht Kölmel seit über drei Jahren im Tor des BV Gräfrath – und das äußerst erfolgreich. 2022 war der 1,93 Meter große Keeper ein entscheidender Rückhalt für den Aufstieg in die Bezirksliga. In sieben Spielen der Aufstiegsrunde hielt Kölmel seinen Kasten ganze fünf Mal sauber. Folgerichtig startete der 29-Jährige auch als Nummer Eins in die neue Saison. Jetzt hat sich der Schlussmann aber dazu entschlossen, nach dieser Spielzeit kürzer zu treten: „Meine Prioritäten haben sich einfach verschoben, und ich möchte auch mal wieder ein freies Wochenende genießen“, erklärt Kölmel. Er wird dem BVG aber trotzdem über diese Spielzeit hinaus erhalten bleiben, den er schlüpft am Flockertsholz in die Rolle des Torwarttrainers. Gleich von 100 auf Null runterzufahren sei für den Vollblut-Fußballer nicht möglich, dafür gebe ihm die Mannschaft mit ihrer tollen Gemeinschaft einfach zu viel.
Trotz seines noch jungen Alters blickt der ehemalige Kapitän auf eine lange Laufbahn zurück. An der Ritterstraße machte er seine ersten fußballerischen Gehversuche beim Post SV. Zunächst im Feld, bevor er später aufgrund seiner Größe ins Tor gestellt wurde. Über den Sportring führte Kölmels Weg zu Union Solingen, für deren Jugend er in der Niederrheinliga auflief. Anschließend folgten noch Stationen bei der Britannia und dem VfB, bevor die Tour durch die Solinger Fußballlandschaft nun am Lichtturm ihr zumindest aktives Ende findet.
Für Kölmel hätte es aber durchaus schon früher raus aus der Klingenstadt gehen können, in der Jugend hatte er regelmäßig Probetrainings bei namhaften Clubs, wie dem 1. FC Köln oder Bayer 04 Leverkusen. Dieser Schritt blieb ihm allerdings verwehrt.
Trotzdem ging es für Gräfraths Nummer 30 auch schon raus in die große weite Welt, wenn auch weniger aus fußballerischen Gründen. Nach dem Abitur war Australien das Ziel, aber auch im vom Fußball eher unberührten Land seien die Torwarthandschuhe und Fußballschuhe stets dabei gewesen. „Ich habe zu der Zeit zwar nicht aktiv im Verein gekickt, aber immer wieder mal mit Freunden. Oder ich habe bei ihnen im Training ausgeholfen, wenn mal Not am Mann war“, erinnert sich Kölmel.
Inzwischen ist der Recruiter längst zurück in seiner Heimat und hütet die Tore auf den Sportplätzen im Bergischen Land. Ob es dazu in dieser Saison noch mal kommt, bleibt abzuwarten. Der Routinier wäre jederzeit bereit. „Mir ist einfach nur wichtig, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Zudem habe ich auch vollstes Vertrauen in jeden unserer Torhüter“, sagt Kölmel. Sollte er aber gebraucht werden, würde er die Handschuhe umgehend wieder anziehen.