Fußball
Kampl beschenkt seinen Sohn mit Tor
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Fußball-Blick über den Zaun: Solinger Jubel auch in der 2. Bundesliga, 3. Liga und Regionalliga.
Von Fabian Herzog
Der Profi-Fußball und die Kehrseite der Medaille – hinter Kevin Kampl liegt ein emotionales Wochenende. Erst verpasste der Solinger in Diensten von Bundesligist RB Leipzig am Freitag wegen der unmittelbaren Spielvorbereitung den fünften Geburtstag seines Sohnes Jordi Noel, dann schoss er am Samstag das entscheidende Tor zum 1:0 (0:0)-Auswärtssieg in Freiburg, womit sich sein Team drei Spieltage vor Saisonende wieder in die Champions-League-Ränge geschoben hat.
Kampl, der seit 2017 in Leipzig spielt und aktuell noch einen Vertrag bis 2024 hat, ließ nach dem Schlusspfiff seinen Gefühlen freien Lauf. „Das Tor war natürlich sehr wichtig für uns als Mannschaft. Aber ich habe mich auch persönlich gefreut, weil mein Junge gestern seinen fünften Geburtstag hatte und ich ihn nicht sehen konnte. Das Tor widme ich zum großen Teil auch ihm, weil es das zweite Jahr in Folge ist, wo ich ihn an seinem Geburtstag nicht sehen konnte“, sagte der 32-Jährige. „Da ist man am Vortag vorm Spiel schon ein bisschen geknickt, weil der Kleine auch nicht versteht, warum Papa weg ist. Ich hoffe, er hat gesehen, dass es sich gelohnt hat vorm Fernseher.“
Auf seine „alten Tage“ wird der Solinger scheinbar auch noch einmal zum Torjäger. Schon Mitte April hatte er gegen Augsburg getroffen, nachdem er zuvor fast drei Jahre ohne ein solches Erfolgserlebnis geblieben war. Diesmal schob er gekonnt mit dem Außenrist ein – und nährte die Hoffnungen der Leipziger, nächste Saison erneut in der Königsklasse zu spielen. Mit RB steht Kampl zudem ja auch wieder im Pokalfinale.
Auch andere Solinger hatten im Profibereich Grund zum Jubeln. Sascha Franz, Co-Trainer des 1. FC Kaiserslautern, schaffte mit dem Zweitligisten mal wieder ein spätes Comeback und holte in Nürnberg noch ein 3:3-Remis. Und Robin Becker, in der Klingenstadt geborener Witzheldener, feierte mit Drittligist Dynamo Dresden einen im Aufstiegsrennen immens wichtigen 3:1-Erfolg gegen Wehen Wiesbaden. Der in dieser Saison von Verletzungen geplagte Defensivmann wurde kurz vor Schluss eingewechselt.
Eine Klasse darunter absolvierte der Wuppertaler SV bereits sein letztes Heimspiel – wobei der Fußball-Regionalligist wegen der umfangreichen Sanierungsarbeiten im eigenen Stadion am Zoo noch einmal nach Oberhausen ausgewichen war, wo er Meister und Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster mit 4:3 (3:0) bezwang. Semih Güler (3./9.), Nick Galle (14.) und Kevin Hagemann (60.) trafen für die Wuppertaler, die in der neuen Saison auch in Erwägung ziehen, bis zur Rückkehr ins eigene Stadion nach Remscheid auszuweichen. Der Solinger Marco Königs, dessen Vertrag beim WSV in diesem Sommer ausläuft, wurde gegen Münster zehn Minuten vor Schluss eingewechselt.
Ein noch verrückteres Spiel erlebte Kevin Brechmann mit Fortuna Düsseldorfs U23. Zum 5:4 (2:1)-Sieg bei RW Ahlen steuerte der 20-jährige Solinger seinen vierten Saisontreffer bei. „Das war schon sehr wild“, meinte Brechmann, der mit seinem Team den Klassenerhalt schon vor dem Anpfiff sicher hatte. Eine turbulente Saison findet damit ein positives Ende. Oder, wie der zuletzt sieben Wochen wegen einer Fußverletzung pausierende Offensivspieler es selbstbezeichnete: „Es war eine Achterbahnfahrt.“
Oberliga
Nach einem 0:0 gegen den SC St. Tönis ist der 1. FC Monheim wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Die Nummer zwei des Solinger Kreises hat aber nur einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer – und noch fünf Spieltage Zeit, das Horrorszenario zu verhindern.