American Football
Jobe übernimmt bei Paladins den Job eines Anführers
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US-Amerikaner fühlt sich wohl beim Walder Zweitligisten.
Von Luis Potthoff
Solingen. Seit zwei Monaten steht bei den Solingen Paladins mit Basiru Jobe ein neuer Linebacker auf dem Feld. Eine weitere Neuverpflichtung aus den USA. Mit 13 Jahren fand der gebürtige Amerikaner seinen Weg zum US-Nationalsport. „Ich war ein durchschnittlicher amerikanischer Junge aus West Babylon, einem Vorort von New York City“, erzählt er. Seine seine Liebe zum Football entdeckte er durch den Sportfilm „Friday Night Lights“, welcher von einem High-School-Football-Team handelt, das seinen Starspieler durch eine Verletzung verliert und sich daraufhin als Mannschaft weiterentwickeln muss.
Nach der High School verschlug es „Bas“ – so sein Spitzname – in das rund 2000 Kilometer entfernte Oklahoma an die East Central University, wo er Exercise Science studierte – ein Fach, was in die Richtung der Sport- und Bewegungswissenschaften geht. Auch hier stand Jobe im Footballteam, welches in der zweithöchsten amerikanischen College-Liga an den Start ging. Einer seiner Teamkollegen war Trinity Benson, welcher heute Pässe für die Detroit Lions in der NFL fängt. „Es war definitiv eine Erfahrung“, sagt der 1,83 Meter große Defensivspieler. „Anfangs gewannen wir nicht viel, aber ich brachte meine Führungsstärke zum Ausdruck“, fügt er hinzu. Nur drei von elf Spielen konnte Jobes Mannschaft in seiner ersten Saison gewinnen, drei Jahre später waren es jedoch sieben aus elf Spielen, in denen er mit seinen Teamkollegen siegreich vom Feld ging. Aber es lief nicht alles rund für ihn am College. Neben einer Verletzung in seiner letzten Saison fiel durch Corona fast die komplette Saison 2020 aus.
Nach seinem Studium arbeitete Jobe in einem lokalen Jugendgefängnis, bevor er von Ingo Hübner, dem 1. Vorsitzenden der Paladins, über Social Media angeschrieben wurde. Er machte ihm den Vorschlag, in Solingen als Profi in der GFL 2 zu spielen. „Ich schätze mal, er hat meine Highlights gesehen“, mutmaßt der 26-Jährige. Diese Idee war aufregend für den gebürtigen New Yorker, denn in Europa war er vorher noch nie. Schließlich akzeptierte Jobe das Angebot und lebt nun seit zwei Monaten in Solingen Wald.
Einen Job, abgesehen vom Football, hat Jobe momentan noch nicht. Nach seinem letzten im Jugendgefängnis möchte er jedoch wahrscheinlich wieder etwas Soziales machen. „Ich mag Solingen und Deutschland bis jetzt“, erzählt er. Das Leben hier sei generell ein bisschen langsamer, und es falle ihm leichter, sich ein bisschen zu entspannen, verglichen zu den USA. Auch sportlich ist es ein wenig anders als in seiner Heimat. „Man trainiert seltener. In den USA haben wir fünf bis sechs Mal die Woche trainiert. Das bedeutet jedoch auf keinen Fall, dass die Leute hier nicht spielen können“, so der Linebacker.
Momentan stehen die Paladins in der noch jungen Saison bei einem Sieg und zwei Niederlagen. Jobe selbst ist zufrieden mit seinen bisherigen Leistungen, sagt aber auch, dass er immer noch besser sein könnte. In den drei Spielen gegen Langenfeld, in Paderborn und gegen Hamburg konnte der US-Amerikaner bis jetzt 20 Tackles, einen Sack (den gegnerischen Quarterback zu Boden bringen) und eine Interception verzeichnen. Auch seine Teamkollegen sind zufrieden mit Jobe und wissen ihn zu schätzen. „Bas ist ein Anführer, er hat eine großartige Arbeitsmoral. Das zeigt er sowohl auf als auch neben dem Platz“, sagt Defensive-Lineman Deveraux McCall, ebenfalls ein US-Amerikaner aus dem Bundesstaat Ohio. Angesprochen auf seine zukünftigen Ziele antwortet Jobe, dass er das höchste Level erreichen, einen Titel hier gewinnen und einfach erfolgreich sein möchte.
Termine
Auswärtsspiel: Am Samstag spielen die Paladins um 15 Uhr bei den Lübeck Cougars, die bei 6:2-Punkten stehen.
Heimspiel: Am 2. Juli findet das nächste Spiel in der Jahnkampfbahn statt. Zu Gast sind dann die Assindia Cardinals aus Essen. Kick-off ist um 17 Uhr. Weitere Infos unter: www.solingen-paladins.de