Handball 2. Bundesliga
HSV Gräfrath lässt Mainzer Serie souverän reißen
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Autor Lutz Clauberg schließen -
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Frauenhandball, 2. Liga: Beim 33:25 des Tabellenführers erzielt Lucy Jörgens acht Treffer. Die Spielanalyse. Mit Fotogalerie.
Von Lutz Clauberg
Solingen. Der Spitzenreiter funktioniert. Irgendwie immer seit der der einzigen Niederlage 2023 in Bremen. So auch gegen die mit einigen Vorschusslorbeeren, weil vier Mal in Folge siegreich angereiste SG Mainz-Bretzenheim. Deren Mannschaftsbus hatte auf der Autobahn zunächst eine Reifenpanne, dann staute es sich mächtig.
Ob es daran lag, dass der HSV Solingen-Gräfrath schon nach 20 Minuten mit 9:3 führte und keinen Zweifel an seinem Siegeswillen ließ? „Ich bin zufrieden“, sagte Trainerin Kerstin Reckenthäler nach dem 14. Saisonsieg, der sich in der Höhe durchaus sehen ließ: Das 33:25 (15:9) war zugleich der sechste Erfolg in Serie.
Nun gab es durchaus schon spannendere, spektakulärere und womöglich auch hochklassigere Partien in der Klingenhalle, die mit etwas mehr als 400 Besuchern gut gefüllt war. Der Beginn war mehr als zäh. Nach einer Viertelstunde stand es 5:2 für die Gastgeberinnen, bei denen Katja Grewe zwischen den Pfosten stand. Die groß gewachsene Torhüterin bot eine hervorragende Leistung. Ihr Gegenüber, Julia Wenselowski, hielt sogar noch ein paar Bälle mehr.
„Mainz kam nicht gut rein, wir waren aber auch nicht gut“, bewertete Reckenthäler den Auftakt durchaus kritisch. Das änderte sich mit der Hereinnahme von Pia Adams. Sie lief 16 Tage nach ihrem im Training erlittenen Bänderriss zum ersten Mal wieder auf und brachte sofort viel Schwung ins Spiel.
Elanvoll ging auch Lara Karathanassis zu Werke. Sie hatte jedoch in Sachen Chancenverwertung einen eher gebrauchten Tag erwischt. Ihre Quote lag bei 40 Prozent. Aus dem bereits erwähnten 9:3 (20.) machte der in der Abwehr überragende HSV das 12:5 (25.) und steuerte einem Halbzeit-Rekord entgegen. In dieser Phase sorgte Linksaußen Lucy Jörgens für reichlich Höhepunkte mit ihren Treffern zum 11:5, 12:5 und 13:6.
HSV Gräfrath: Tolle Szene von Lucy Jörgens und Pia Adams
Mainz-Bretzenheims Trainerin Ildiko Barna hatte sich mit Wiederanpfiff einiges vorgenommen. Mit neuem Abwehrsystem (6:0 statt 5:1) lief es auch etwas besser, allerdings nur ganze fünf Minuten. Der HSV machte aus dem 18:12 (35.) das 22:12 (40.) – per Gegenstoß durch Jörgens, von Pia Adams mit einem tollen Pass im Liegen bedient. „Das war schon souverän“, meinte Kerstin Reckenthäler.
Lucy Jörgens drehte richtig auf und war mit acht Treffern am erfolgreichsten. Lediglich ein Fehlwurf stand bei ihr zu Buche. Die Rechtsaußen Hannah Kamp und Merit Müller erreichten 100 Prozent.
So war das Spiel HSV Gräfrath - SG Mainz-Bretzenheim
In der 40. Minute kam Lisa Kunert ins Spiel. „Da kommt was“, sagte Reckenthäler über die couragierte und vor allem angstfreie Vorstellung der Linkshänderin. „Sie ist ein intelligentes Mädchen und eine gute Alternative für den rechten Rückraum.“ Die 22-Jährige erzielte ein Sprungwurftor und eins per Stemmwurf. Womöglich kann sie in den kommenden elf Partien noch eine ganz wichtige Rolle einnehmen.
Im Moment schaut es so aus, dass der HSV und Göppingen Platz eins und zwei unter sich ausmachen. Erstaunlicherweise patzte Berlin in Herrenberg. Die SG H2Ku kann befreit aufspielen, eine Lizenz für die 2. Liga hat der Tabellenvorletzte nicht beantragt.
Der siebte Heimsieg des HSV wurde in der Schlussphase noch zu einem offenen Schlagabtausch. Tatsächlich gab es keine einzige Zeitstrafe und ganze zwei Gelbe Karten (beide für Mainz). Das lag an der sehr langen Leine, mit der das Gespann Frederic Linker/Sascha Schmidt (Recklinghausen und Bochum) das Spiel leitete. Leidtragende war Carina Senel, die als Kreisläuferin einiges abbekam, aber für ihre Bemühungen kaum belohnt wurde.
HSV: Grewe, Gün; Jörgens (8), Adams (5), Reinarz (5), Karathanassis (4), Brandt (4), Kamp (2), Müller (2), Kunert (2), Seiffarth (1), Senel, Polsz, Penz
Cassandra Nanfack: Mutter beim Aufwärmprogramm dabei
Beim Aufwärmprogramm mischte die junge Mutter Cassandra Nanfack eifrig mit. An einen Einsatz sei allerdings aktuell noch nicht zu denken, meint Trainerin Kerstin Reckenthäler.
