Mein Blick auf die Woche im Sport
Historische Momente für die Sportstadt Solingen
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Der HSV Solingen-Gräfrath erwartet einen historischen Moment, da ist sich ST-Sportredakteur Thomas Rademacher sicher.
Damit war vor Saisonbeginn wirklich nicht zu rechnen. Der HSV Solingen-Gräfrath steht drei Spieltage vor Schluss mit drei Punkten Vorsprung an der Spitze der 2. Bundesliga. Wenn es auch wahrscheinlich noch nicht an diesem Samstag passiert, wird es sehr zeitnah geschehen: Die Handballerinnen feiern den Sprung in die Erstklassigkeit. Es wird ein historischer Moment – für den Verein und die Stadt, beziehungsweise zumindest für die Sportstadt. Noch nie hat ein hiesiges Frauenteam im Handball erstklassig gespielt. Mannschaft, Trainer, Funktionäre und alle Helfer werden sich zu Recht feiern lassen, denn diese Leistung ist in Anbetracht der besser betuchten Konkurrenz aus Göppingen oder Berlin wahrlich bemerkenswert.
Vorige Woche konnte man nur zusehen und staunen, mit welcher Konsequenz die Mannschaft von Trainerin Kerstin Reckenthäler die Kurpfalz Bären aus deren eigenen Halle gefegt hat. 38:20 hieß es am Ende. Ähnlich außergewöhnlich war die Vorstellung des Bergischen HC beim SC Magdeburg. Der BHC hat dem amtierenden Deutschen Meister gleich zwei neue Negativ-Rekorde für diese Saison eingebracht. Die wenigsten Tore in der ersten Halbzeit (8) und die wenigsten insgesamt (23). Trotzdem stand am Ende eine 21:23-Niederlage, sonst hätte dieses Spiel bereits historische Bedeutung bekommen – nicht zuletzt, weil es den Magdeburger Kampf um die Deutsche Meisterschaft deftig zurückgeworfen hätte.
Nebenbei: In diesem Spiel war die seit Saisonbeginn von Trainer Jamal Naji propagierte Devise, dass die Zuschauer unabhängig vom Endergebnis immer mit dem Gefühl nach Hause gehen sollen, der BHC habe sein Herz auf dem Feld gelassen, spürbar. So spürbar wie vielleicht in keinem anderen der vorherigen 28 Saisonspiele. Das soll etwas heißen, denn gute Leistungen gab es auch schon vorher – aber eben auch die ernüchternden, bei denen die Schlussphasen wie Ergebung wirkten. Man darf gespannt sein, was für das Team gegen die Meisterschaftsanwärter aus Berlin und Kiel noch drin ist.
Ob es zu einem historischen Sieg gegen Kiel, dem ersten für den BHC überhaupt, reicht oder nicht: Ein Stück Geschichte kann Arnor Gunnarsson mit seinem 1000. Bundesligator noch selbst schreiben. Ihm fehlen nur noch neun Treffer. Das sollte doch bitte unbedingt noch klappen. Denn am 11. Juni heißt es Abschied nehmen. Gunnarsson und Fabian Gutbrod beenden ihre aktiven Karrieren. Elf beziehungsweise zehn Jahre spielten sie für den BHC. Sie sind Teil der Vereinshistorie und eigentlich nicht mehr wegzudenken.
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