Handball
Für Ivo Santos vom BHC und sein Land erfüllt sich ein Traum
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Djibril M'Bengue muss sich bei der Handball-WM noch in Geduld üben.
Von Jan Kirschner und Jürgen König
Es ist noch nicht die Weltmeisterschaft von Djibril M'Bengue. Wie schon beim 31:27-Erfolg über Katar kam der Rückraum-Linkshänder des Bergischen HC auch im zweiten Vorrunden-Match nicht über ein Reservisten-Dasein hinaus. Mit 34:33 gewann die deutsche Nationalmannschaft am Sonntagabend gegen Serbien und buchte damit bereits das Ticket für die Hauptrunde. Am Dienstag geht es gegen Algerien weiter – die nächste Chance für den 30-Jährigen vom BHC.
Ein Vereinskollege von ihm hingegen hatte schon nach den ersten 60 Minuten der Titelkämpfe in Schweden und Polen ein wichtiges Kapitel Handball-Geschichte seines Landes geschrieben. Mit 33:25 gewannen Ivo Santos aus der Regionalliga-Mannschaft der Löwen und die Spieler aus dem afrikanischen Inselstaat Kap Verde gegen Uruguay. Es herrschte Freude, aber kein überschäumender Jubel. Erleichterung war eher angesagt. „Das Spiel war okay, aber nicht unser bestes“, meinte der Mann vom Bergischen HC. „Wir waren doch sehr nervös, weil dieses Spiel so wichtig war – dieses Mal wollten wir unbedingt in die Hauptrunde.“
Was trotz der 27:34-Niederlage gegen Schweden – Ex-BHCer Max Darj traf zweimal , Santos ging leer aus – bereits geschehen ist. Der Sieg gegen die Südamerikaner war allgemein erwartet worden, zwei Jahre mussten die Handballer von den Kapverden auf ihn warten. Schon 2021 sollten beide Teams gegeneinander spielen. Doch Corona machte allen einen Strich durch die Rechnung. Ivo Santos reiste zum Turnier in Ägypten gar nicht erst an, die meisten seiner Teamkameraden waren spätestens nach der Auftaktniederlage gegen Ungarn mit dem Virus infiziert. Der kapverdische Verband musste seine Mannschaft zurückziehen, die Partie gegen Uruguay und alle weiteren wurden mit 0:10 Punkten gewertet.
Nun saßen die beiden kleinen Fan-Kolonien aus Kap Verde und Uruguay im Göteborger Scandinavium dicht beieinander. Auf dem Spielfeld war aber spätestens nach einer Viertelstunde ein deutlicher Unterschied zu sehen. Die Qualität des afrikanischen Vizemeisters war eine andere als die des Südamerika-Vierten. Zur Pause hieß es schon 17:11. Für das Brasilien-Match hofft Ivo Santos: „Wir müssen uns steigern und noch mehr in der Abwehr arbeiten. Vielleicht gelingt uns ein weiterer Sieg.“