Handball
Fast alle Indizien sprechen für den HSV
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
BHC-Regionalliga-Teams mit unterschiedlichen Ausgangspositionen, TSV will weiter punkten.
Von Thomas Rademacher und Jürgen König
Elf Spiele stehen für den HSV Solingen-Gräfrath in dieser Zweitliga-Saison noch auf dem Programm. Die Handballerinnen haben als Tabellenführer drei Punkte Vorsprung. Fängt die Mannschaft deshalb das Träumen vom Aufstieg an? „Bremsen muss ich nicht das Team, sondern eher das Umfeld“, sagt Trainerin Kerstin Reckenthäler vor der Partie gegen die formschwache TG Nürtingen. Zu Hause sind außerdem die BHC-Frauen aktiv, während die Männerteams des BHC und TSV auswärts ran müssen.
Frauen, 2. Bundesliga: HSV Solingen-Gräfrath – TG Nürtingen (Samstag, 18.15 Uhr, Klingenhalle). Erster gegen Zwölfter, ein Team mit 12:0- gegen eines mit 0:12-Punktelauf: Angesichts dieser Indizien sollte das eine klare Angelegenheit für den HSV sein – oder? Nicht so schnell! „Nürtingen liegt uns traditionell nicht“, mahnt Kerstin Reckenthäler. Das Hinspiel gewannen die Solingerinnen zwar hauchdünn mit 25:24, in vergangenen Spielzeiten setzte es aber auch teils klare Niederlagen. „Sie sind sehr unbequem zu bespielen“, weiß die Trainerin. „Taktisch wechseln sie in der Abwehr oft zwischen einer 6:0- und 3:2:1-Variante hin und her. Manchmal versuchen sie es zudem mit einer offenen Manndeckung.“ Auch im Angriff ist mit unterschiedlichen Ideen – zum Beispiel dem siebten Feldspieler – zu rechnen.
Dass Nürtingen zuletzt sechs Mal in Folge verlor, kann Reckenthäler kaum erklären. „Ich kenne TG-Trainer Simon Hablizel sehr gut. Sie haben ja auch oft knapp verloren, das nagt dann ein wenig am Selbstbewusstsein.“ So stand die Truppe bei den starken Füchsen Berlin kurz vor der Überraschung, gab in der letzten Minute aber einen Vorsprung aus der Hand und verlor 27:28. Leicht werde es für den HSV nicht, ist Reckenthäler überzeugt. Zumal auch noch Lucy Jörgens und Carina Senel erkrankt nicht trainieren konnten. „Ich hoffe, wir kriegen das bis Samstag hin.“
Regionalliga: Bergischer HC – HSG Adler Haan (Samstag, 17.45 Uhr, Leistungszentrum Kanalstraße). Wenn der Tabellenführer und klare Drittliga-Aspirant auf den Vorletzten trifft, sind die Rollen schon vor dem Anpfiff verteilt. Das sieht auch Lars Faßbender nicht anders. „Wir sind klarer Favorit und nehmen die Situation an“, sagt der Trainer, der sich auf den März freut. Mit vier Spielen könne man erstmalig in dieser Saison so richtig in den Rhythmus kommen. Und, so Faßbender: „Wir wollen alle vier Begegnungen auch gewinnen, um mit einer guten Ausgangslage Ostern zu feiern.“ Vielleicht ja schon den Aufstieg. Gegen Haan setzt der Coach auf eine höchst konzentrierte Deckungsarbeit und – als Belohnung dafür – eine Steigerung in der Chancenverwertung. Verzichten muss er auf die am Fuß verletzten Ramona Ruthenbeck und Felicia Seher.
Männer, Regionalliga: HSG Refrath/Hand – Bergischer HC II (Freitag, 20 Uhr). Im Gegensatz zu Lars Faßbender stellt sich beim Trainer der Löwen-Männer nur wenig Vorfreude ein. „Wir müssen irgendwie durch die nächsten Monate kommen“, sagt Mirko Bernau und verschwendet auch gar keinen Gedanken daran, dass der Auftritt an diesem Freitag zur Eigenwerbung für das nächste Heimspiel gegen den Spitzenreiter aus Ratingen (10. März, 20.30 Uhr, Klingenhalle) genutzt werden könne. Bei der „mehr als schweren Aufgabe“ gegen Refrath sind die personellen Sorgen eher gravierender geworden, so muss jetzt wohl auch der zuletzt in der Defensive überragende Levin Werschkull aus gesundheitlichen Gründen passen. „Wir haben alles ausgereizt“, meint Bernau auch mit Blick auf in der Woche nach hinten verschobene Trainingszeiten, um vielleicht doch potenzielle Rückkehrer wie Philipp Schäfer an Bord zu haben.
„Es ist eine reine Mentalitätsfrage.“
Oberliga: HSG Hiesfeld/Aldenrade – TSV Aufderhöhe (Samstag, 19 Uhr). Seit Stefan Grenda das Traineramt von Heino Kirchhoff übernommen hat, läuft es für den Solinger Oberligisten wie am Schnürchen. Nach drei Siegen in Folge ist der Anschluss ans untere Mittelfeld geschafft. Samstagabend sollen die nächsten beiden Punkte her. „Nur darum geht es. Das müssen wir gewinnen“, sagt der Erfolgscoach. „Wobei wir weiterhin keinen schönen Handball spielen. Es ist eine reine Mentalitätsfrage.“ Der Angriff sei zu statisch, das Team lebe von seiner Einstellung in der Abwehr und starken Torhütern. Sorgen macht sich der Trainer um sein Personal. Drei Spieler sind gesundheitlich angeschlagen. Grenda: „Ich habe der Zweiten schon gesagt, dass sich der eine oder andere bereit halten soll.“ Das Trainer-Ziel ist übrigens klar: Wie in der vorigen Saison sollen es zumindest 18 Punkte werden. „Als wir drei hatten, wurde ich mit großen Augen angeschaut. Jetzt haben wir neun – und die Sache sieht schon ganz anders aus.“