Handball
Erste Ausfahrt in Liga 1: Buchholz
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Der HSV Solingen-Gräfrath hat am Samstag den ersten Matchball.
Von Lutz Clauberg
Alle wissen, was die Stunde geschlagen hat: Dem HSV Solingen-Gräfrath reicht ein einziger Punkt aus zwei Zweitliga-Spielen, um den direkten Erstliga-Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. Der soll bereits am Samstag her, sagt Manager Stefan Bögel: „Ich habe keine Lust auf ein Nervenspiel am 27. Mai gegen Mainz.“
Die Ausgangslage ist wie folgt: Der Überraschungs-Tabellenführer hat sich die mit weitem Abstand beste Ausgangsposition verschafft. Das 40:18 gegen Werder Bremen und der Punktverlust der Füchse Berlin gegen den TuS Lintfort (28:28) bescherte den Solingerinnen den Vier-Punkte-Vorsprung gegenüber Berlin und Göppingen. Durch den neuerlichen Kantersieg hat das Teams inzwischen die meisten Tore (855) erzielt und Lintfort (846) überholt – viel wichtiger ist die Tordifferenz: plus 124 gegenüber plus 110 (Göppingen) und plus 75 (Berlin). Somit ist der zweite Platz selbst bei zwei Niederlagen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fix. Der „Vize“ bestreitet zwei Aufstiegsspiele gegen den Bundesliga-Vorletzten (weiterhin völlig überraschend Sport-Union Neckarsulm), der Meister steigt direkt auf.
Und nun geht es in die Nordheide. Die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten haben in den letzten Jahren einige Höhen und Tiefen – sportlich wie wirtschaftlich – in der 1. und 2. Liga erlebt. Im Hinspiel hatte der HSV – ohne die verletzte Carina Senel – einige Mühe, gewann jedoch 29:28 nach einem tollen Lauf zur 29:25-Führung. Bei den Gästen fehlte die beste Rückraumspielerin Levke Kretschmann.
„Natürlich möchte ich den ersten Matchball nehmen.“
„Wir wissen alle, dass etwas passiert am Samstag. Die Anspannung ist enorm“, sagt Trainerin Kerstin Reckenthäler. Andererseits: „Wir fahren nicht mit so einem krassen Druck dahin. Wir wissen ja, dass wir danach noch ein Spiel haben. Aber natürlich möchte ich gerne den ersten Matchball nehmen.“ Gerechnet habe niemand damit, bereits in der vorletzten Runde die Möglichkeit zu bekommen, den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. Kerstin Reckenthäler: „Das haben wir uns hart erarbeitet.“
Der komplette Kader fährt mit nach Niedersachsen. Wer letztlich nominiert wird, ist noch offen. „Es kann sein, dass ich Katja Grewe als dritte Torhüterin eintrage. Dann muss eine Spielerin passen.“
Der Mannschaftsbus setzt sich am Samstag um 12 Uhr zum letzten Auswärtsspiel ab Wuppertal in Bewegung. Zur gleichen Zeit startet ab der Klingenhalle ein Fanbus mit Kapazität für 60 Personen. Die Nordheidehalle ist von der Solinger City rund 370 Kilometer entfernt. Aus dem Umfeld des HSV ist zu hören, dass auch der ein oder andere Kleinbus sowie Autos unterwegs sein werden, um beim größten Erfolg einer Solinger Frauenhandballmannschaft live dabei zu sein.
„Leicht wird es sicher nicht“, sagt Kerstin Reckenthäler vor ihrer Buchholz-Premiere. Die Vorbereitung war etwas anders als sonst, weil die eigentliche Trainingshalle „Kannenhof neu“ nicht zur Verfügung stand. Alle Einheiten gingen dafür in der Halle „Kannenhof alt“ über die Bühne. Allerdings ohne Lara Karathanassis. Wie berichtet, plagen die Rückraumspielerin heftige Knieprobleme. Am Samstag wird sie sich jedoch ihr Trikot mit der Nummer 4 anziehen – am Montag erfolgt die Operation.
Die Fernduelle
Das HSV-Spiel in Buchholz wird am Samstag um 19 Uhr angepfiffen. Dann hat Frisch Auf Göppingen bereits Feierabend: Der Anwurf in Lintfort ist um 17.30 Uhr. Die Füchse Berlin empfangen am Samstag um 19.30 Uhr den HC Rödertal. Am 30. und letzten Spieltag (27. Mai) gehen alle Partien zeitgleich über die Bühne. Der HSV empfängt um 17 Uhr Mainz.