Handball
Ein zweites Schützenfest wird es kaum geben
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Der Zweitliga-Tabellenführer HSV Solingen-Gräfrath spielt am Samstag in Ketsch.
Von Lutz Clauberg
Der Endspurt um den Meistertitel in der 2. Bundesliga scheint auf einen Zweikampf hinauszulaufen. Nach 26 von 30 Runden liegt der HSV Solingen-Gräfrath mit 40 Zählern auf dem ersten Rang und kann auf 18 Siege, vier Unentschieden und vier Niederlagen zurückblicken. Auf Platz zwei mit zwei Zählern Rückstand rangieren die Füchse Berlin, die 19 Mal gewonnen haben. Frisch Auf Göppingen (36) steckt in einer tiefen Krise und rutschte nach der heftigen 19:30-Abfuhr in Berlin auf den dritten Platz ab. Es war das vierte sieglose Spiel in Folge. Im Kampf um Platz zwei – der „Vize“ bestreitet zwei Entscheidungsspiele gegen den Bundesliga-Vorletzten -hat auch der HC Rödertal (34) noch eine hauchdünne Chance, der ESV Regensburg (33) eher nicht.
In der Abstiegsregion sind zwei Verhältnisse geklärt: Das Schlusslicht SG Schozach-Bottwartal, zuletzt in der Klingenhalle mit 28:36 unterlegen, hat acht Zähler Rückstand zum rettenden Ufer und dazu eine hundsmiserable Tordifferenz. Der Weg zurück in die 2. Liga ist nur noch Formsache. Der Vorletzte SG Herrenberg hat erst gar keine Lizenz mehr beantragt und verzichtet sogar auf sein Startrecht in der 3. Liga. Zappenduster sieht es für die TG Nürtingen aus. Der Vorjahres-Siebte steht auf dem dritten Abstiegsrang und muss drei Zähler gegenüber der SG Mainz-Bretzenheim beziehungsweise vier auf den 1. FSV Mainz 05 aufholen. Das soll mit dem neuen Trainer Veit Wagner gelingen. Nach dem 22:33 gegen die somit fast gesicherten Kurpfalz Bären aus Ketsch musste Simon Hablizel gehen.
„Wir sind an einem Punkt, an dem der Druck da ist. Befreit aufspielen ist nicht mehr.“
In der Ketscher Neurotthalle will der HSV am Samstag (Anwurf 19 Uhr) seine Spitzenposition verteidigen. Am 6. Januar – es war ein Freitagabend – feierte Kerstin Reckenthälers Mannschaft beim 41:26 (18:13) ein Schützenfest. Beste Werferin war vor 482 Zuschauern Vanessa Brandt (12, 3). „Wir sind an einem Punkt, an dem der Druck da ist. Befreit aufspielen ist nicht mehr“, sagt die Trainerin. Gegen Schozach war die Leistung eher mäßig. Es gab Zuschauer, die unzufrieden waren. „Die Erwartungen sind natürlich hoch“, hat Reckenthäler Verständnis. „Aber mir ist das egal, wie wir gewonnen haben.“
Ketsch, einst sieben Jahre Erstligist, war zu Jahresbeginn noch Abstiegskandidat, holte 2023 sehr beachtliche 18 Zähler, kann erneut für die 2. Liga planen und geht garantiert mit breiter Brust ins zweite Duell. Reckenthäler: „Die sind gut drauf und haben eine gute Mannschaft.“ Kreisläuferin Nele Wenzel zum Beispiel, die 2023/24 in die Bundesliga zur HSG Bad Wildungen Vipers wechselt. Ketsch kooperiert mit der Sport-Union Neckarsulm und greift regelmäßig auf Spielerinnen des Bundesliga-Vorletzten zurück. Erfolgreichste Werferin ist die 160 Mal erfolgreiche Mireia Torras Pereira.
„Wie gesagt, es wird nicht leicht. Ketsch ist ein harter Brocken. Aber wir arbeiten konzentriert und werden weiter alles geben“, sagt Recken-thäler vor dem vorletzten Auswärtsspiel.
Fernduelle
Die Füchse Berlin sind am Sonntag im Ost-Duell beim HC Leipzig zu Gast.
Frisch Auf Göppingen hat am Samstag Heimrecht gegen den TSV Nord Harrislee.
Der HC Rödertal spielt am Samstag bei der SG Mainz-Bretzenheim.