Fußball
Ditib-Vatanspor und der neue SV haben sich gefunden
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Fußball-Teams unter der Lupe.
Von Timo Lemmer und Jürgen König
Auf die große Party folgte der Kater. Hatte Ditib-Vatanspor im Sommer noch auf den letzten Drücker die Bezirksliga-Meisterschaft feiern dürfen, ging der Start in die Landesliga gründlich daneben. „Das war für uns nicht leicht“, erinnert sich Sportchef Vedat Atalay an die ersten Wochen in der sechsten Liga. Trainer Acar Sar hatte einen schweren Start, weil nach dem späten Aufstieg das Team entsprechend spät stand. Atalay: „Wir hatten wirklich eine schlechte Vorbereitung.“
Es folgte, was folgen musste. Ein Katastrophen-Start inklusive des 0:9 beim FC Remscheid. Sar war schon Ende September Geschichte. „Mit Engin Kizilarslan als Trainer haben wir es dann geschafft, uns zu stabilisieren“, sagt Atalay und fährt fort: „Hätte mir nach dem 1:2 in Mintard jemand gesagt, dass wir von den folgenden neun Spielen sieben gewinnen, hätte ich das sofort unterschrieben.“
Allerdings würden die Pleiten gegen Frohnhausen und vor allem zum Abschluss gegen Reusrath das Bild trüben. Die leisen Oberliga-Fantasien, die während des Laufs insbesondere in der stattlichen Fan-Gemeinde zu vernehmen waren, sind abgetaut. Der Japaner Ruto Ohnishi wird den Club verlassen, eine Neuverpflichtung ist nicht dringend. Vedat Atalay: „Wie sind aber jederzeit offen für junge Spieler, die unser Projekt mittragen wollen.“ Eine gezielte Verstärkung für die Offensive könne es indes auch geben.
Was neben dem Platz seine Zeit brauchte, fand auf dem Spielfeld schnell zusammen: Dass FC Britannia und VfB nach ihrer Fusion derart schnell gut zusammenwachsen, beflügelt nicht zuletzt die Bezirksliga-Elf. Nach schwerem Start hat die SV-Truppe von Erdim Soysal und Rossi Tilaro schnell zu sich gefunden. Inzwischen ist die Mannschaft ein Magnet für Spieler aus der Region, wie die Verantwortlichen berichten. Dass bei ihnen junge Spieler viel Einsatzzeit bekommen, sich entwickeln können und auch mal einen Fehler machen dürfen, hat sich rumgesprochen. Die Truppe ist eine Einheit, bekräftigte das bei sämtlichen Aktivitäten.
Das wirkt nach außen. Und nach innen. Beim finalen Sieg gegen Burscheid war die Bank voll besetzt. Die gesamte A-Jugend schaute zu. Es wird regelmäßig gemeinsam trainiert. Das große Trainer-Team schafft es, alle Spieler mitzunehmen. Und nebenbei platziert sich der SV als bester Solinger Bezirksligist. Größtes Manko: die Chancenverwertung. Trotzdem: „Wir wollten oben mitmischen, und das machen wir“, sagt Soysal. Druck gebe es aber nicht. „Stattdessen wollen wir jungen Spielern viel Raum geben.“
So stößt Noah Kaplan wieder zum Verein und wird seine technischen Fähigkeiten sicher schon am 7. Januar beim SV-Masters in der Klingenhalle unter Beweis stellen. Drei weitere Neuzugänge, darunter ein junger Türke mit Profi-Erfahrung, sollen die Abgänge von Leon Niederelz, Maurice Omeragic und Harun Gür kompensieren.