Mein Blick auf die Woche im Sport in Solingen
Meinung: Diese Namen stehen für Entwicklung
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Der Solinger Sport ist sehenswert. Da ist sich ST-Sportredakteur Jürgen König sicher - doch damit das so bleibt, braucht es auch vernünftige Sportstätten.
Kirmes am Weyersberg, während einige Kilometer weiter Bundesliga-Handball geboten wird – es ist ein Umstand, an den man sich nur schwer gewöhnen will. Zumal die Auftritte des Bergischen HC bis auf Spiele, wenn der Gegner SG Flensburg heißt und dieser deftige Niederlagen zuführt, von großem sportlichen Wert sind. 20:8-Punkte in Serie sind es mittlerweile für die Löwen, die darüber hinaus vielversprechende Personalien parat hatten. Mit Tobias Schmitz und Aaron Exner wurden zwei Talente gebunden, mit Paul Gießelmann warf ein Eigengewächs am Donnerstag sein erstes Bundesliga-Tor – und jubelte verdientermaßen darüber bis in die Nacht hinein. Es war zweifelsohne die Szene der Woche. Und solche muss es auch weiterhin in Solingen geben. Stadt und Verein sollten dafür die Weichen stellen. Denn 2234 Zuschauer packt grundsätzlich auch das strukturell schwache Terrain rund um die Klingenhalle.
Die ist städtisch – im Gegensatz zu zahlreichen Anlagen, die sich im Eigentum von Solinger Sportvereinen finden. Bei der zentralen Feierstunde mit Staatssekretärin Andrea Milz wurde deutlich, welch ein Segen die 2,152 Millionen Euro für die Klingenstadt bedeuten, und, was man damit alles bewerkstelligen kann. Das Programm darf kein Einzelfall sein und benötigt Erweiterungen. So eben auch für städtische Sportstätten oder solche, die sich im Privatbesitz befinden. Denn, trotz „Moderne Sportstätte 2022“: Der Sanierungsstau bleibt enorm. Und die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft erst recht nach Corona riesig. Die Kinder brauchen die Sportstätten – diese Aussage bei der Feierstunde sollte zur Maxime werden.
Zwei andere vorabendliche Termine in dieser Woche zeigten die wichtige und sehenswerte Breite des Sports in Solingen auf. Da war zum einen die Auszeichnung von Achim Böhm, der auf unfassbare 46 Jahre Engagement im Solinger Sport blicken kann – allen voran die essenzielle Ausbildung der Übungsleiter ist ein wichtiger Baustein des Gebildes, welches den Sport vor Ort funktionieren lässt. Ein ausführliches Porträt über den 71-Jährigen folgt ebenso noch wie über die Verleihung des Lawrence-Gough-Preises an die Fecht-Talente Meika Reihs und Jakob Stange. Mit Christine Gough gibt es hier eine weitere Person, die den Sport strahlen lässt. Wertschätzung wird unter ihrer Regie in Absprache mit einer Jury und dem Fechtzentrum Solingen groß geschrieben – ein Wort, das in allen Sparten unserer Gesellschaft seinen festen Platz finden sollte.
Die ersten Hallensportarten sind schon in der „Sommerpause“ - auch die Eishockey-Senioren-Teams des EC Bergisch Land. Sportlich wäre ohne zu viele personelle Ausfälle mehr drin gewesen, über allem steht jedoch der Erhalt des Eissports. Die Halle im Südpark lebt unter den neuen Betreibern, was zuletzt auch im Sportausschuss gelobt wurde.
Die Fußball-Saison befindet sich in der Landes- und Bezirksliga bereits im letzten Drittel. Sämtliche Aufstiegshoffnungen sind verpufft, auch aus der Kreisliga A heraus. Durchhalten bleibt die Parole.