Schach
Die Schach-Saison geht in ihr großes Finale
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Die Frauen der SG Solingen wollen den Klassenerhalt schaffen, die Männer treten zu Hause an.
Von Thomas Rademacher
Normalerweise erwartet die SG Solingen ihren Heimwettkampf in der Schach-Bundesliga der Männer mit Spannung. In dieser Saison ist allerdings ein wenig die Luft raus. Die Chancen auf den dritten Platz sind minimal, ein Abrutschen auf den fünften Rang ist ebenfalls unwahrscheinlich. „Wir sind entsprechend auch nicht so stark aufgestellt am letzten Spiel-Wochenende“, sagt SG-Vorsitzender Oliver Kniest mit Blick auf die Partien gegen die Schachfreunde Berlin (Samstag, 14 Uhr) und den USV TU Dresden (Sonntag, 9 Uhr). Ganz anders sieht es in der Frauen-Bundesliga aus. Hier wollen die Solingerinnen im ersten Jahr ihrer Zugehörigkeit den Klassenerhalt schaffen. Damit das in Bad Königshofen gelingt, bietet die SG einen extrem starken Kader auf.
Im Gegensatz zu den Männern findet bei den Frauen eine zentrale Endrunde statt. Alle Bundesliga-Wettkämpfe steigen also parallel am selben Ort. Die Solingerinnen bekommen es am Samstag (14 Uhr) mit dem SV Hemer, am Sonntag (14 Uhr) mit den Gastgeberinnen vom SC Bad Königshofen und am Montag (9 Uhr) mit dem SV Medizin Erfurt zu tun. „Zwei Punkte, also ein Sieg, sollten uns zum Klassenerhalt genügen“, meint Kniest, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. Tatiana Kononenko ist nur eine von mehreren Spitzenspielerinnen, die dabei sein sollen. Es ist also spürbar: Kniest will zum Saisonabschluss nichts dem Zufall überlassen.
Richtungsweisend könnte bereits der erste Wettkampf gegen Hemer sein. Der Verein ist aktuell Vorletzter, kann es aber durch ein furioses verlängertes Schlusswochenende noch ans rettende Ufer schaffen. Kniest: „Ich gehe davon aus, dass auch Hemer stark aufstellt. Holen wir da einen Punkt, genügt uns das wahrscheinlich schon.“ Solingen steht auf Rang sechs mit sieben Punkten relativ komfortabel über dem Strich. Aktuell wäre der zehntplatzierte FC Bayern München mit vier Zählern erster Absteiger. Die Münchnerinnen benötigen ein magisches Wochenende, um erstklassig zu bleiben. Sie treffen auf Schwäbisch Hall, Deizisau und Baden-Baden, die alle noch um die Deutsche Meisterschaft kämpfen.
Sollte die SG gegen Hemer verlieren, dürfte es gegen den Vierten, Bad Königshofen, schwierig werden. „Dann müssen wir die Punkte gegen Erfurt holen“, betont Kniest. Die Chancen auf einen Triumph über das Schlusslicht sind freilich riesig. „Es wäre schon tragisch, wenn wir es nach dieser starken Saison nicht schaffen würden. Ich bin aber optimistisch, dass wir die Liga halten.“
Bei den Männern stellte sich eine solche Frage nie. Zeitweise stand die Mannschaft sogar ganz oben in dieser Saison. Nun gilt es lediglich, zu Hause einen guten Abschluss zu haben. „Leider können bei unserem Heimwettkampf keine Zuschauer dabei sein“, sagt Kniest, der keine passende Lokalität gefunden hat. Eigentlich sollte in der Aula des Gymnasium Schwertstraße gespielt werden. Dort war auch ein Rahmenprogramm vorgesehen. Doch es scheitert nun daran, dass kein Hausmeister zur Verfügung stehe. Kniest musste daher beim Verband eine Ausnahmegenehmigung erbitten, um im eigentlich zu kleinen Schachzentrum an der Birkerstraße zu spielen.
Das interessierte Schach-Publikum verpasst zumindest nicht den Einsatz eines hervorragenden Aufgebots. Großmeister Max Warmerdam tritt an, doch die SG lässt auch einige Spieler aus der zweiten Mannschaft mitwirken. So kommt zum Beispiel Alexander Krastev zu seinem Debüt in der 1. Bundesliga. Kniest: „Die Berliner werden sicher stark antreten, weil sie noch Punkte für den Klassenerhalt brauchen. Für Dresden hingegen geht es auch nicht mehr um viel. Vielleicht ist etwas drin für uns.“
Pokal
Am 6. und 7. Mai geht es für die SG-Männer beim Final-Four in Baden-Baden um den Deutschen Schach-Pokal. Neben den Gastgebern sind außerdem die SF Deizisau und der SK Kirchweyhe qualifiziert. Wer auf wen trifft, wird erst vor Ort ausgelost. Gespielt wird an vier Brettern, die Solinger wollen in starker Besetzung antreten.