Handball

Die Kapitänin hört auf – vor großer Kulisse?

Mandy Reinarz läuft am Samstag zum letzten Mal für den HSV auf.
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Mandy Reinarz läuft am Samstag zum letzten Mal für den HSV auf.

Zweitliga-Meister HSV spielt am Samstag in der Klingenhalle um 17 Uhr gegen Mainz.

Von Lutz Clauberg

Auf zu neuen Ufern heißt es für den HSV Solingen-Gräfrath. In der Spielzeit 2023/24 geht das Team von Kerstin Reckenthäler in der 1. Bundesliga an den Start: laut Rahmenspielplan der Handball Bundesliga Frauen (HBF) am 9. oder 10. September. Am Samstag wird in der Klingenhalle der Abschied aus der 2. Liga gefeiert. Anpfiff gegen den 1. FSV Mainz 05 ist um 17 Uhr. Mit reichlich Emotionen ist zu rechnen. Wie der Club jetzt mitteilte, wird Mandy Reinarz ihr letztes Spiel bestreiten. Die Kapitänin verlässt den HSV.

„Ich wünsche mir eine ähnlich große Kulisse wie gegen die Füchse Berlin“, sagt Stefan Bögel. Viele Kartenwünsche seien bereits eingegangen. „Das Interesse ist riesengroß“, sagt der Manager, der gemeinsam mit Dirk Schemann in dieser Woche reichlich am „Drumherum“ des Saisonfinales schraubt und eine vierstellige Zuschauerresonanz als Belohnung für die sportliche Glanzleistung des Teams ansieht. „Wir würden uns total darüber freuen“, sagt die Trainerin auch im Hinblick auf Handball-Fans, die womöglich den Erfolgsweg des HSV noch nicht live verfolgt haben und am Samstag den Weg in die Klingenhalle finden.

Kerstin Reckenthäler verfolgt den Anspruch – auch wenn die Meisterschaft feststeht und Mainz 05 den Klassenerhalt in der Tasche hat –, ein ordentliches Spiel hinzulegen. Mit zwei weiteren Punkten. Denn durch einen Sieg würde der HSV die in der Heim-Tabelle führenden „Spreefüxxe“ überholen. Auswärts liegt der HSV uneinholbar an der Spitze. Außerdem: „Wir wollen den Zuschauern und allen, die wir am Samstag verabschieden, einen schönen Abschluss bieten.“

Die Woche nach der Entscheidung in Buchholz war „zur Freude der Mannschaft schön trubelig“, berichtet Reckenthäler. Mit reichlich Medienpräsenz und kaum gekannter Aufmerksamkeit. „Ich bin wenig zur Ruhe gekommen, um alles sacken zu lassen.“ Die sonst übliche Einheit am Montag fiel aus, dafür ging es am Dienstag bereits wieder richtig zur Sache. Wie berichtet ohne Lara Karathanassis. Sie wurde am Knie operiert und steht wie Lina Seiffarth (Bundesliga-Aufstiegsrunde mit der A-Jugend) nicht im Kader.

Nach Spielschluss erfolgt die Meisterehrung. Diese nimmt Andreas Thiel, der ehemalige Nationaltorwart, als Vorsitzender der HBF vor. Sein Verein, der TSV Bayer Leverkusen, teilte jüngst die Trennung von Coach Johan Petersson mit: Michael Biegler, häufig zu Gast beim HSV, übernimmt beim Erstligisten. „Er hat zwei fest eingeplante Testspiele abgesagt“, berichtet Kerstin Reckenthäler. Sie sucht nach Ersatz.

Der ist auch auf der Spielmacher-Position erforderlich: Mandy Reinarz verlässt den HSV Solingen-Gräfrath nach fünf Jahren zum Saisonende. „Die emotionale Leaderin geht von Bord“, heißt es in der Pressemitteilung. Und weiter: „Von der ersten Sekunde an war sie Taktgeberin und ein ganz wichtiger Baustein.“ Als Kapitänin war sie an den beiden größten Erfolgen in der Vereinsgeschichte maßgeblich beteiligt – den Aufstiegen in die 1. und in die 2. Liga. Mandy Reinarz habe viele Entbehrungen auf sich genommen, um auf diesem Niveau erfolgreich sein zu können. Jetzt möchte sie kürzer treten oder vielleicht sogar eine Pause einlegen. HSV-Kommunikations-Chef Dirk Schemann: „Egal für welchen Weg sie sich entscheidet, beim HSV werden ihr auch in Zukunft alle Türen offen stehen.“ Geschäftsführer Stefan Bögel: „Mit Mandy Reinarz verlieren wir eine tolle Persönlichkeit. Natürlich haben wir versucht, sie vom Weitermachen zu überzeugen. Aber am Ende des Tages müssen auch wir einsehen, dass es im Leben Dinge gibt, die noch wichtiger sind, als der Sport, den wir alle lieben.“

Die in dieser Saison 117 Mal erfolgreiche Wahl-Solingerin, verheiratet mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Jens Reinarz, bedankt sich für „fünf unglaubliche schöne Jahre bei der HSV-Familie. Bei mir ist jedoch in den letzten Monaten der Entschluss gereift, mein Privatleben mehr in den Fokus zu stellen.“

In Namen des HSV bittet Dirk Schemann jeden Fan und Gönner, zum letzten Spiel in die Klingenhalle zu kommen: „Um den Spielerinnen den Abschied zu bereiten, den sie sich verdient haben.“ Neben Reinarz gehen Franziska Penz, Nele Weyh, Hannah Kamp und Natascha Krückemeier.

HSV Solingen-Gräfrath

Tickets: Am Samstag haben Fans die Möglichkeit, Dauerkarten für die neue Saison zu bestellen. Der Preis für die 13 Heimspiele beträgt 165 Euro (ermäßigt 132 Euro).

Shirts: 9,90 Euro sollen die Aufstiegstrikots kosten. Die gibt es in vielen Größen am Samstag. Wer leer ausgeht, kann nachordern.

Jugend: Der Bergische Handball-Kreis zeichnet am Samstag in der Halbzeit Mannschaften aus, die den Kreismeistertitel geholt haben.

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