Handball

Der souveräne HSV geht einen Schritt weiter

Natascha Krückemeiers Skepsis war nur bis zur 20. Minute angebracht.
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Natascha Krückemeiers Skepsis war nur bis zur 20. Minute angebracht.

2. Liga: 32:26-Sieg beim TSV Nord Harrislee.

Von Lutz Clauberg

Der HSV Solingen-Gräfrath bleibt der alleinige Tabellenführer in der 2. Bundesliga. Nachdem Frisch Auf Göppingen bereits am vergangenen Mittwoch – mit viel Glück – nur ein Remis in Leipzig geholt hatte, trennten sich nun die aktuell schwächelnden Regensburger und Buchholz-Rosengarten unentschieden. Die Füchse Berlin holten mit Mühe und Not den elften Sieg und bleiben dabei im Aufstiegsrennen. Wie auch HSV-Bezwinger HC Rödertal. „Das wird eine harte Nuss am Samstag“, wagt die Gräfrather Trainerin Kerstin Reckenthäler einen ersten Ausblick auf das 17. Spiel in der Klingenhalle.

Der Spitzenreiter erledigte seinen Job beim TSV Nord Harrislee souverän. Vor eigenem Publikum am 10. September regelte der HSV das 30:26 erst auf der Zielgeraden, im zweiten Duell war es eine überragende Vorstellung zwischen der 20. und 30 Minute, die die Entscheidung herbeiführte. 32:26 (18:11) gewannen die recht dünn besetzten Solingerinnen. Lucy Jörgens und Lina Seiffarth blieben zu Hause. Die dritte Rechtsaußen Hannah Kamp saß komplett auf der Bank, ebenso Senanur Gün.

„Wir haben souverän gewonnen.“

Trainerin Kerstin Reckenthäler

Den „Nordfrauen“ war deutlich anzumerken, sich nicht erneut mit einer Packung vom Publikum verabschieden zu wollen. Gegen Göppingen hagelte es ein 16:28, gegen Rödertal ein 20:29. Mit der 22 Jahre alten Madita Jeß vorneweg war der TSV ebenbürtig – bis zum 10:11, das die in jeder Beziehung überragende Jeß in der 20. Minute erzielte. Von da an aber dominierte der HSV das Geschehen, trotz eines verworfenen Siebenmeters von Pia Adams. Sie biss sich aber fortan richtig rein. „Das dauert manchmal ein bisschen zu lange“, sagte Kerstin Reckenthäler. Am Ende standen neun Treffer bei der Rückraum-Allrounderin zu Buche. Madita Jeß kam auf 13 Treffer. Aber sie stand im Wesentlichen allein auf weiter Flur, während der HSV in der Breite deutlich besser aufgestellt war.

Zum Beispiel mit Natascha Krückemeier. Sie hielt gut, zeigte auch spektakuläre Paraden, wenngleich der eine oder andere Ball aus der zweiten Reihe vielleicht doch zu entschärfen gewesen wäre. So oder so: Sie stieg gemeinsam mit Hannah Kamp, Lara Karathanassis und Carina Senel auf der Rückfahrt gegen 23 Uhr aus dem Bus, um eine Stunde später in Hamburg auf ihren 30. Geburtstag anzustoßen.

Zurück zum Spiel: Der HSV verwaltete den herausgespielten Vorsprung prima. „Wir haben souverän gewonnen“, lautete das Fazit der Trainerin, die unter anderem zwei starke Rechtsaußen sah. Jule Polsz verabschiedete sich allerdings in der 41. Minute mit vier Torerfolgen auf dem Konto. Die Linkshänderin sah die Rote Karte nach einem Foul gegen die in den Kreis hereinspringende Linksaußen Sophia-Luise Frauenschuh. „Jule stand nicht im Kreis, hat sie aber berührt. Das wird eben heute so gepfiffen“, meinte Reckenthäler. Merit Müller übernahm Polsz' Position ohne Fehl und Tadel, auch ihre Quote stimmte. Probleme hatten Vanessa Brandt und die angeschlagene Mandy Reinarz (nur) im Angriff, die vorne starke Lara Karathanassis musste sich in der Abwehr strecken.

HSV: Krückemeier, Grewe; Adams (9, 2), Karathanassis (5), Brandt (5, 2), Polsz (4), Senel (4), Müller (3), Weyh (1), Penz (1), Reinarz

2. Bundesliga

Der Spielplan kennt keine Gnade. Selbst an Karneval geht es um Tore und Punkte. Der HSV reist am 18. Februar zu den „Bunkerladies“ nach Regensburg, die aus den letzten drei Spielen nur einen Zähler ergattert haben. Deutlich besser drauf ist der nächste Gegner. Der HC Rödertal feierte unangefochtene Siege gegen Mainz 05, Harrislee und Berlin. Der HSV gewann ebenfalls seine letzten drei Partien.

Meinung: Dominantes Team fehlt

thomas.rademacher@solinger-tageblatt.de

Der HSV Solingen-Gräfrath hat nach 16 Spieltagen sieben Minuspunkte in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen auf dem Konto. Das ist ohne Zweifel ein gutes Ergebnis, doch dass es zur Tabellenführung genügt, ist eine Überraschung. In den vergangenen beiden Saisons hatte der Aufsteiger jeweils am Ende der Saison ganze sieben Miese auf dem Konto. Diesmal aber fehlt das dominante Team in der Liga. Machen die Handballerinen von Kerstin Reckenthäler so weiter, sind sie am Ende der Nutznießer und steigen – fast aus dem Nichts – in die Bundesliga auf.

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