Mein Blick auf die Woche im Sport
Der BHC braucht endlich wieder eine richtige Heimat
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Beide BHC-Heimspielorte im Bergischen sind nicht mehr zeitgemäß. Das ist ein Grund dafür, dass die nächsten vier Heimspiele des Handball-Bundesligisten alle in Düsseldorf stattfinden.
Die Bilanz des BHC in Düsseldorf ist nicht gut. 17 Mal richtete der Club Bundesliga-Heimspiele im PSD Bank Dome beziehungsweise der Mitsubishi Electric Halle (MEH) aus – nur zwei Punkte sprangen dabei heraus. Das ist zwar faktisch unumstoßbar korrekt, trotzdem aber nur die halbe Wahrheit. Es sind die starken Gegner, die die Handballer in der Landeshauptstadt empfangen. Das ist kein Zufall, sondern der größeren Ticket-Nachfrage bei der attraktiveren Konkurrenz geschuldet. Diese könnte in Wuppertal oder Solingen nicht befriedigt werden.
Das ist ein Grund für das Ausweichen nach Düsseldorf, doch längst nicht der einzige. Sponsoren und Partner des Bergischen HC mögen die Spielstätten dort gerne. Sie sind modern, bieten die Gelegenheit, Geschäftspartner einzuladen, und sind gemütlicher – gleichermaßen am Spielfeldrand wie im VIP-Raum. So weit, so bekannt. An exklusives Catering im Mattenraum der Klingenhalle muss hier nicht extra erinnert werden.
Gleichzeitig jedoch blutet dem einen oder anderen das Fan-Herz. Trotz in der Regel einfacher Anreise zur MEH per S-Bahn, guter Atmosphäre und bequemeren Plätzen im Zuschauerraum dort wollen viele im Bergischen Land bleiben. Emotional ist das nachvollziehbar. Viele der größten BHC-Siege ereigneten sich in der Klingen- oder Unihalle. Und nirgends kann die Stimmung so erdrückend für den Gegner sein wie in der kleinen Spielstätte am Weyersberg.
Diese Wahrnehmung wird sich nicht ändern. Sollte irgendwann eine moderne Arena in Solingen stehen, erinnert man sich immer noch gerne an die gute alte Zeit in der Klingenhölle. Sie wird aber vorbei sein. Ob mit Neubau oder ohne. Beide BHC-Heimspielorte im Bergischen sind nicht mehr zeitgemäß.
Inklusive Sonntag finden die nächsten vier Heimspiele in Düsseldorf statt. Der erste Sieg dort wird kommen. Trotzdem ist nicht alles perfekt, so musste der BHC am Donnerstag nach seiner Partie noch das gesamte Equipment inklusive des Bodens abbauen, weil Max Giesinger am Samstag in der MEH ein Konzert spielt. „Das spricht Bände über unsere logistische Situation – davon abgesehen kostet es viel Geld“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste. In diesen Tagen wird deutlich, dass der BHC endlich wieder eine richtige Heimat braucht. Schon andere Clubs sind aus kleinen Städten in große gezogen. Damit dies beim BHC nicht passiert, müssen die Weichen gestellt werden. Diesmal aber nachhaltig.
BHC: Der 19-jährige Elias Scholtes trifft neun Mal gegen Magdeburg.
Man hätte ahnen können, dass ein Football-Testspiel im strömenden Dauerregen nicht förderlich für den ohnehin schon aufgeweichten Rasen des Walder Stadions sein würde. Die darauf folgende Sperrung der Fläche war ebenso abseh- wie vermeidbar.