Sportlicher Adventskalender
Der Aberglaube ist bei Felix Wolter ausgeprägt
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Türchen Nummer 10 im Adventskalender des ST-Sports mit Eishockeyspieler Felix Wolter.
Von Thomas Rademacher
Man sagt vielen Sportlern, aber Eishockeyspielern im Speziellen einen Hang zum Aberglauben nach. Sie haben teils spektakuläre Angewohnheiten und Rituale, die sie an Spieltagen durchführen – und das alles „nur“, um kein Pech zu haben. „Ja, ich muss zugeben, das geht mir auch so“, sagt Felix Wolter, Stürmer des Eishockey-Landesligisten EC Bergisch Land. „Ich möchte nicht zu viele Details nennen, aber ich mache seit 15 Jahren exakt dasselbe. Es ist zum Beispiel immer derselbe Ablauf, wenn ich vor dem Spiel noch zum Torhüter laufe.“ Und freilich gehört auch die Rückennummer dazu. Felix Wolter spielt mit der 10. Das war schon immer so. Einst hat er sie zufällig bekommen, abgeben würde er sie nicht mehr.
Glück hat ihm die Zahl auch in dieser Saison schon gebracht. Nach seiner Rückkehr zum ECB ist das Team mit vier Siegen und einer knappen Niederlage gestartet. Oder war es nur der richtige Parkplatz? „Wenn ich an der Eishalle einen Platz auf der richtigen Seite finde, habe ich direkt ein gutes Gefühl“, flachst er.
Vermutlich ist hohe Qualität der Mannschaft entscheidender Faktor. Felix Wolter trägt dazu bei. Er ist mit 19 Punkten erfolgreichster Scorer der Liga und einer der absoluten Leistungsträger. Eine Überraschung ist das nicht, schließlich hat der Solinger in den vergangenen Jahren bei den Ratinger Ice Aliens und dem Neusser EV in der Regionalliga gespielt. „Das war gut, um als Student ein paar Euro nebenbei zu verdienen“, sagt er.
Den Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen hat er inzwischen in der Tasche, ins Berufsleben ist der 29-Jährige eingestiegen. „Deshalb wollte ich im Sport etwas kürzer treten“, erklärt er. „Aufhören kam nicht infrage. Dafür macht es mir zu viel Spaß.“ Dass er sich für sein liebstes Hobby den ECB ausgesucht hat, lag auf der Hand. Wolter hat vor rund 20 Jahren bei Vorgängerverein EHC Solingen den Eishockey-Sport erlernt.
Mit zwölf Jahren wechselte er in den Nachwuchs der Düsseldorfer EG, wo er unter anderem mit seinem heutigen Teamkameraden Nils Dugain zusammenspielte. „Das war eine tolle Zeit, weil wir im Nachwuchs auf höchstem Level waren“, sagt der Stürmer. Der Traum, Profi zu werden, erfüllte sich nicht. „Man merkt, dass noch Luft nach oben ist, wenn man sieht, wie stark manch anderer ist.“ So erinnert sich Wolter an ein Nachwuchsspiel gegen Mannheim, wo der zwei Jahre jüngere Leon Draisaitl aktiv war. „Wir wussten, dass er gut ist. Aber er war 15 – was soll er schon gegen uns machen? Am Ende hat er drei Tore geschossen.“ Draisaitl ist inzwischen einer der besten Eishockeyspieler der Welt, Wolter hat nach der Jugend den Fokus auf seine Ausbildung gelegt. Die Liebe zum Spiel ist aber immer geblieben.