Mein Blick auf die Woche im Sport
BHC-Saison hat doch noch das Zeug zur Denkwürdigkeit
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Lange hatte es danach ausgesehen, dass die letzte Saison des Bergischen HC unter Sebastian Hinze als Trainer keine besondere sein würde.
Von Thomas Rademacher
Personelle Ausfälle haben die Arbeit gerade in der Hinrunde erschwert und sicher auch den einen oder anderen Punkt gekostet. Dazu hat der Handball-Bundesligist sich nicht immer von seiner besten Seite präsentiert, so dass der Eindruck nach Niederlagen in Balingen, Hannover, Minden, Stuttgart und Erlangen blieb: Es wäre mehr drin gewesen für den BHC 2021/22.
Trotzdem ist der Blick auf die Tabelle keinesfalls erschreckend. Sechs Spieltage vor Schluss stehen die Löwen auf dem elften Rang mit zehn Punkten Puffer zur Abstiegsregion und drei Zählern Rückstand auf einen einstelligen Tabellenplatz. Alleine diese Bilanz beweist, wie sich der Club sportlich entwickelt hat. Hatte man vor einigen Jahren das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre, stand die Mannschaft in der Regel auf einem Abstiegsplatz.
Dazu gehörten klare BHC-Erfolge in der Handball-Bundesliga vor einigen Jahren auch noch zu den selteneren Ereignissen. Alleine in dieser Saison hat das Team einige ungefährdete Start-Ziel-Siege gefeiert: 30:20 gegen Leipzig, 33:27 gegen Göppingen und das jüngste 29:21 gegen Balingen sind Beispiele dafür. Alle diese Siege haben eine Gemeinsamkeit: Sie wurde nach längeren Ruhephasen erzielt. Vor dem Leipzig-Duell hatte das Team neun Tage frei, die Partie gegen Göppingen war die erste nach der Winter-Vorbereitung und das jüngste Balingen-Spiel erfolgte nach einer dreiwöchigen Pause.
Ist das Zufall? Sicher nicht. Es ist auch an den Ergebnissen zu erkennen, dass der BHC mit einer längeren Vorbereitung besser spielt. Seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga hat der BHC jeden Saisonauftakt gewonnen. In den vorigen beiden Jahren überzeugte die Truppe auch jeweils unmittelbar nach der Winterpause. Dass mehr Vorbereitung hilft, ist keine Überraschung, doch die Gegner hatten zumindest in den genannten Situationen identische Voraussetzungen. Es ist ein weiteres, nach außen sichtbares Indiz dafür, dass Sebastian Hinze viel richtig macht bei der Arbeit mit der Mannschaft.
Was bleibt also am Ende dieser Saison, die die bergische Ära des Cheftrainers beenden wird? Die abschließenden sechs Partien bestreiten die Löwen gegen die Rhein-Neckar Löwen (9.), Minden (17.), Leipzig (6.), Melsungen (8.), Flensburg (4.) und Lübbecke (18.). Holt die Mannschaft sechs oder mehr Punkte, ist der Sprung in die obere Tabellenhälfte drin. Dann wird die Saison doch viel mehr sein als eine Randnotiz der BHC-Historie. Die letzten drei Heimspiele verdienen jeweils auch noch mal einen Schub in der Zuschauer-Gunst. In die Klingenhalle passen mehr als 1729 Fans.
TOP Baseball: Überraschend großes Zuschauerinteresse.
FLOP Frauenfußball: Keine Fusion von Eintracht und BV Gräfrath. Eine wichtige Chance wurde verpasst.