Mein Blick auf die Woche im Sport
BHC nimmt den nächsten Entwicklungsschritt
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ST-Sportredakteur Thomas Rademacher blickt positiv auf die ablaufenden Saisons Solinger Clubs.
Das Handball-Jahr neigt sich dem Ende zu. Richtig spannend ist es noch beim HSV Solingen-Gräfrath, der vier Spieltage vor Schluss alle Trümpfe in der Hand hält, um erstmals in die 1. Bundesliga der Frauen aufzusteigen. Beim Bergischen HC sind alle relevanten sportlichen Entscheidungen bereits gefallen – und es lässt sich sagen, dass die Saison 2022/23 ein weiterer geglückter Entwicklungsschritt war.
Zwar hat die Zweitvertretung nach ihrem Aufstieg in die Regionalliga nicht überragt, doch sie hat die Klasse gehalten. Perspektivisch für die 1. Liga interessante Spieler können sich auf dem Level entwickeln, wenn auch die 3. Liga sehr viel interessanter ist. Mit dem TuS 82 Opladen haben die Bergischen einen Kooperationspartner gefunden. Beim Leverkusener Drittligisten hat mit Louis Oberosler der dritte BHC-Torhüter eine starke Saison absolviert. Dass er zu höheren Aufgaben bereit ist, stellte er beim Erstliga-Auswärtsspiel in Flensburg unter Beweis. In der kommenden Spielzeit tritt auch Tobias Schmitz mit Zweitspielrecht für die 82er an.
Zufrieden darf auch das Bundesliga-Team auf die Saison blicken. Im ersten Jahr unter Trainer Jamal Naji hatte das Team trotz eines Fehlstarts (4:14-Punkte) frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun. Immer wieder gelang es, das Punktekonto auszugleichen. Es ist ein schönes Ziel, diese Bilanz auch nach dem letzten Match gegen den HC Erlangen am 11. Juni aufzuweisen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde das gleichzeitig einen einstelligen Tabellenplatz bedeuten und damit die zweiterfolgreichste BHC-Saison im Oberhaus überhaupt darstellen. Die Bestmarke von 38:30-Zählern und Rang sieben in der Spielzeit 2018/19 werden die Löwen voraussichtlich nicht mehr knacken.
Da ein Startrecht in einem europäischen Wettbewerb erst ab Rang sechs denkbar ist, muss dieses Fernziel wohl aufgeschoben werden – es sei denn, der BHC schlägt plötzlich Magdeburg, Berlin und Kiel in Serie. So oder so: Die Saison ist ein Erfolg.
Das gilt auch für die BHC-Frauen. Das Team schaffte den Aufstieg in die 3. Liga fast mühelos und wird in der kommenden Saison bestimmt auch um das Zweitliga-Ticket kämpfen. Die Konkurrenz-Situation im Frauenhandball mit BHC und HSV wird mittelfristig immer größer. Im Nachwuchsbereich gibt es dem Vernehmen nach schon Reibereien. Das wird der Preis zweier Spitzenclubs im Frauenbereich sein.
TOP Die Friedrich-Albert-Lange-Schule wird Deutscher Vizemeister im Handball (Jahrgänge 2008 bis 2011). Auch das spricht für die gute Entwicklung des BHC, zumal ein Großteil der Mannschaft dort im Verein spielt.
FLOP Erklärbar, aber mau: Bei herrlichem Wetter kommen nur 2231 Zuschauer zum Match des BHC gegen Leipzig nach Düsseldorf.