Fußball
Bhaskar feiert Hochzeit in Indien samt Kumpels
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Solinger Fußballer, der bei den SF Baumberg spielt, erlebt faszinierende Tage.
Von Fabian Herzog
Mittlerweile hat ihn der Alltag längst wieder. Doch für Wiren Bhaskar dürfte das, was der Solinger Fußballer vor wenigen Wochen erlebt hat, dauerhaft präsent sein. Der 29-Jährige hat seine drei Jahre jüngere Partnerin Anshika geheiratet. So weit, so schön, aber noch nicht zwingend außergewöhnlich. Doch die Trauung fand im indischen Bundesland Punjab statt, genauer gesagt in der Stadt Jalandhar – und zog sich über fünf Tage. „Das war spektakulär“, erzählt Bhaskar, dessen engste Freunde, auch aus Solingen, dorthin geflogen sind und an den landestypischen Zeremonien inklusive der feierlichen Gewänder teilnahmen.
Weil sowohl seine Eltern als auch die seiner Frau aus Indien stammen, war für beide klar, dass sie dort auch heiraten werden. „Große Teile unserer Familien leben immer noch dort“, begründet Bhaskar, dem der Kontakt zu seiner Verwandtschaft wichtig ist. „Auch wenn ich mit der Kultur nicht so vertraut bin“, gibt er lächelnd zu.
Das sollte sich nun aber ändern. Beim fünftägigen Hochzeitsprogramm, das von einem Weddingplaner genau durchstrukturiert war und unzählige Highlights bereithielt, wurden er und seine Kumpels aus Deutschland von faszinierenden Eindrücken nur so überhäuft. „Mit einem traditionellen indischen Gebet wurde die Hochzeitswoche eingeläutet“, berichtet der Solinger. Es folgte am nächsten Tag die offizielle Verlobungsfeier – den Antrag hatte Bhaskar seiner Partnerin vergangenen Sommer im Kroatien-Urlaub gemacht – in einem royalen Palast.
Nach einer kurzen Verschnaufpause war an Tag vier dann Zeit für die Henna- und Haldi-Zeremonie. Bei der wird der Bräutigam mit einer Kurkuma-Paste eingerieben, was wie eine rituelle Reinigung vor der Hochzeit ist. Der Braut sowie aller Frauen der Familie wird ein Henna-Muster auf die Haut aufgetragen. „Das symbolisiert die Liebe“, erklärt Wiren Bhaskar.
Am fünften Tag wurde es endgültig ernst. Die Hochzeitsfeier stand an, zu der Bhaskar und seine Frau jeweils über 200 Gäste ins imposante Schloss Bath Castle eingeladen hatten. „Das war schon riesig und wurde mega zelebriert“, schwärmt der 29-Jährige. Dazu gehörten Gebete, ein pompöser Einmarsch der Frau mit Musik und Blumenfrauen („Das war schon sehr emotional“), ein Lagerfeuer samt Eheversprechen, und „ganz viel indisches Essen“. Dem Solinger und seiner Frau war dabei bewusst, welches Privileg sie genießen. „Die Schere zwischen Arm und Reich ist in Indien groß“, sagt Bhaskar.
Nach diesen fünf aufregenden und durchaus auch anstrengenden Tagen hatten Wiren und Anshika Bhaskar aber noch nicht genug vom Heiraten. Im Kennedy-Rathaus Schöneberg in Berlin ließen sie noch eine standesamtliche Trauung folgen. Wenn schon, denn schon. Und auch diese Stunden dürften ihnen trotz der Rückkehr in den Alltag für immer präsent bleiben.