Handball

Zwei Punkte sind Anspruch des BHC gegen Minden

Gerade im Angriff, wie hier beim Wurf durch Djibril M'Bengue, hatte der BHC gegen den TVB Stuttgart große Probleme. Am Donnerstag hofft die Mannschaft auf eine Leistungssteigerung und vor allem: zwei Punkte.
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Gerade im Angriff, wie hier beim Wurf durch Djibril M'Bengue, hatte der BHC gegen den TVB Stuttgart große Probleme. Am Donnerstag hofft die Mannschaft auf eine Leistungssteigerung und vor allem: zwei Punkte.

Bundesliga: Der Bergische HC empfängt am Donnerstagabend den Tabellenvorletzten – zumindest voraussichtlich.

Von Thomas Rademacher

Die 17:30-Pleite in Flensburg hat Spieler und Trainer des Bergischen HC beschäftigt. Die 25:26-Niederlage in letzter Sekunde gegen den TVB Stuttgart eine Woche später war allerdings noch schwieriger abzuhaken. „Das Spiel sitzt schon noch in den Knochen“, gibt Chefcoach Jamal Naji zu. „Ich muss sagen, dass ich mich auch mit einem Punkt nicht wohlgefühlt hätte. Dafür waren wir im Vergleich zu Stuttgart in der ersten Halbzeit zu dominant.“ Letztlich stand der BHC mit leeren Händen da. Ein Umstand, den die Mannschaft am Donnerstabend (19.05 Uhr, Unihalle) gerne kompensieren würde. Mit GWD Minden ist der Vorletzte der Handball-Bundesliga zu Gast – zumindest ist das der Plan.

Der Attraktivität der Sportart hat das Finale gegen die Schwaben gewiss geholfen. Aus BHC-Sicht war es eine Kombination aus Ungeschick, Pech sowie einer Ansage von Silvio Heinevetter, die die Gäste noch zum Sieger machte. Der TVB-Torhüter überstimmte fünf Sekunden vor Schluss kurzerhand seinen Trainer und gab Positionskollege Miljan Vujovic den Tipp, doch noch einen weiten Pass über das gesamte Feld zu spielen. Siebenmeter, Siegtreffer und eruptionsartiger Stuttgarter Jubel folgten – mit dem BHC als Leidtragendem dieser Handball-Werbung.

Einigkeit herrscht bei den Bergischen darüber, dass die Niederlage vermeidbar war. „Es gab keinen Spieler, der richtig grandios gespielt hat, wie wir das sonst haben. Die Teamleistung war okay, mit dem besseren Teil in der Abwehr. Es war eben eine klassische Mittelfeld-Performance“, sagt Naji und nennt damit einen Grund, warum es seinem Team trotz Führung nicht gelungen war, sich entscheidend abzusetzen. Nun sitzt der Stachel tief und soll bereits am Donnerstag entfernt werden. „Da können wir uns etwas zurückholen“, betonte Torhüter Peter Johannesson nach dem Schlusspfiff gegen Stuttgart. „Anschließend kommt eine Pause, dann können wir im Training zusammen arbeiten. Irgendetwas hat uns heute gefehlt. Was das war, versuchen wir dann zu beantworten.“

Die Niederlage gegen Stuttgart tat auch Trainer Jamal Naji weh.

Gegen die Ostwestfalen zählt zuvor nur ein Erfolg. Sogar das bei Trainern allgemein sehr unbeliebte Wort „Pflichtsieg“ schmettert Jamal Naji nicht ab. „Genau das ist es wirklich. Wir wollen in der Rückrunde Punkte holen. Minden gehört eben zu den Kontrahenten, gegen die wir diesen Anspruch haben – auch wenn sie deutlich verbessert im Vergleich zum Saisonauftakt sind.“ Am ersten Spieltag gewannen die Löwen auswärts 28:25, danach verlor GWD noch acht weitere Male, ehe sich erste Erfolge einstellten. Mit sechs Zählern ist die Truppe von Frank Carstens als Vorletzter aber weiter akut abstiegsgefährdet.

„Sie spielen inzwischen strukturiert und haben durch Philipp Ahouansou große Hilfe bekommen“, sagt Naji. Der 21-jährige Rückraumspieler kam von den Rhein-Neckar Löwen und ist mit 59 Treffern zweiterfolgreichster GWD-Torschütze hinter Amine Darmoul. Bezeichnend: Das Duo hat jeweils nur zehn beziehungsweise elf der 19 Saisonspiele absolviert – Ahouansou, weil er erst später kam, Darmoul, weil er verletzt war.

„Keine Frage, das wird schwierig und eine ganz enge Kiste, ist aber trotzdem ein Pflichtsieg. Das müssen wir gewinnen“, stellt Naji klar. „Da brauchen wir auch nicht über eine gute Leistung sprechen. Wir brauchen ein Ergebnis.“

Dass der BHC die Chance dazu bekommt, ist wahrscheinlich, doch keinesfalls sicher. Die zuletzt angesetzten GWD-Partien beim HC Erlangen sowie gegen die SG Flensburg-Handewitt mussten verlegt werden, weil sich ein Großteil der Mannschaft mit dem Coronavirus infiziert hat. Naji: „Ich habe auch noch nicht gehört, wie die Lage dort ist. Demnach bereiten wir uns ganz normal vor.“

Tom Bergner: Da der BHC in der kommenden Saison vier Kreisläufer unter Vertrag hat, wird Tom Bergner (bis 2025 gebunden) für ein Jahr an Zweitligist Eulen Ludwigshafen ausgeliehen. Der 22-Jährige bekommt damit die Gelegenheit, seine Entwicklung durch Spielpraxis auf hohem Niveau zu fördern.

Personal: Fabian Gutbrod fehlte gegen Stuttgart mit Achillessehnenproblemen. Ob er in den Kader zurückkehrt, ist noch unklar. Linkshänder Simen Schönningsen befindet sich im Teamtraining. Ein Comeback am Donnerstag käme aber wohl zu früh.

Fanclub: Trainer Jamal Naji und Teile der Mannschaft waren am Montagabend beim Fanclub-Treffen der Blue Lions zu Gast. „Die Nähe zu den Fans müssen wir nach Corona wieder aufleben lassen“, betont der Coach.

Bilanz: In der Bundesliga gab es das Duell BHC kontra GWD Minden 15 Mal. Neun Spiele gingen an die Löwen, fünf an die Ostwestfalen. Das allererste Match zwischen beiden Vereinen endete 2013 remis (29:29).

Tickets: bhc06.de/tickets

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