23 Gegentore kassierte der Bergische HC in der zweiten Halbzeit bei Frisch Auf Göppingen. Die 28:37-Niederlage war deftig und am Ende höher als es der Verlauf der Partie hatte erwarten lassen. „Es ist nicht so, dass sich die Jungs willentlich ergeben haben“, betont Trainer Jamal Naji.

„Aber es ist schon ein Muster erkennbar, zumal es nicht das erste Mal war, dass wir in einem Match, das schlecht läuft, letztlich untergehen. Ich vermute, dass der Glaube daran fehlt, Spiele an solchen Tagen noch drehen zu können. Das müssen wir lernen.“

Die nächste Gelegenheit hat der BHC schon am Donnerstag. Um 19.05 Uhr kommt der SC Magdeburg zum zweiten Löwen-Heimspiel in der Handball-Bundesliga in die Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle (MEH).

„Keiner rechnet damit, dass wir gegen Magdeburg punkten, aber wir tun natürlich alles dafür, um die Überraschung zu schaffen,“ sagt Naji, der vor allem auf eine deutliche Verbesserung der Konstanz hofft.

Wir haben sehr gute und sehr schlechte Spiele, aber kaum welche im Graubereich.

„Es ist schon auffällig bei uns, dass wir trotz der Tatsache, eine gute Saison zu absolvieren, sehr inkonstant auftreten. Wir haben sehr gute und sehr schlechte Spiele, aber kaum welche im Graubereich.“

Abweichungen nach oben sieht der Trainer freilich weiterhin gerne, die nach unten jedoch würde er gerne minimieren. „Unterbewusst passiert etwas, wenn es nicht läuft.“ Ob der BHC deshalb schon Punkte liegen gelassen hat? „Das glaube ich nicht einmal. Aber in unserem Arbeitsethos darf es eben nicht egal sein, ob wir ein Spiel mit zwei oder sieben Toren Unterschied verlieren.“

Um gegen Magdeburg das Feld mit einem besseren Gefühl zu verlassen als zuletzt in Göppingen, gerät eine Steigerung in der Abwehr zur Pflicht. „Der SCM ist eine der zweikampfstärksten Mannschaften der Welt. Das haben wir auch im Dezember zu spüren bekommen“, erinnert sich der 36-Jährige an die 31:43-Niederlage im Achtelfinale des DHB-Pokals.

„Wir müssen ihnen den Rhythmus im Angriff nehmen. Und vor allem dürfen wir sie auf keinen Fall ins Tempospiel kommen lassen. Wenn das passiert, haben wir nicht den Hauch einer Chance.“

Wie ist der SC Magdeburg in Form?

Hoffnung erweckt aus BHC-Sicht, dass die Ergebnisse des amtierenden Deutschen Meisters zuletzt nicht mehr ganz so dominant waren. Überraschend verlor der SCM mit 31:34 in Hannover, und zuletzt sprang bei der MT Melsungen lediglich ein 27:27 heraus. „Sie schwächeln nicht“, findet Naji. „Die ein, zwei Ausreißer nach unten sind einfach der enormen Belastung durch den internationalen Wettbewerb geschuldet.“

Der war auch dafür verantwortlich, dass es erst jetzt zum ersten Ligaduell zwischen BHC und SCM kommt. Es handelt sich um ein Nachholmatch des 8. Spieltags, an dem die Ostdeutschen beim Super Globe gefordert waren und als Club-Weltmeister zurückkehrten. Deshalb bestreiten die Bergischen auch erst jetzt ihr zweites Saisonspiel in der MEH.

Das nächste folgt bereits am Ostersonntag gegen den formstarken HSV Hamburg. Und auch die darauf folgenden Begegnungen zu Hause gegen Leipzig und Berlin finden in der ehemaligen Philipshalle statt. Naji: „Die Stimmung in unserem ersten Spiel dort gegen die Rhein-Neckar Löwen hat mir schon sehr gut gefallen. Ich hoffe, wir werden auch jetzt ein wenig von den Zuschauern getragen.“

Wie geht es nach dem Oster-Doppelpack für den BHC weiter?

Düsseldorf wird also in den kommenden Wochen zum ersten Mal über einen längeren Zeitraum Heimat des BHC sein. Nach den vier MEH-Einlagen folgt im PSD Bank Dome das Duell gegen den THW Kiel. Für den letzten Spieltag kehrt der Club ins Bergische Land zurück. Am 11. Juni ist der HC Erlangen zu Gast in der Unihalle Wuppertal.

Bilanz I: 16 Mal absolvierte der BHC bisher ein Heimspiel in Düsseldorf. Gewonnen hat er die Partien gegen zumeist hochkarätige Gegner noch nie, zwei Mal holte er je einen Punkt.

Bilanz II: In der Bundesliga schaffte der BHC vier Mal die Überraschung gegen Magdeburg, 13 Mal siegte der SCM – ein Remis gab es nie.

Tickets: bhc06.de/tickets