Handball
BHC stellt das Spiel komplett auf den Kopf
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Bundesliga: Gegen den HSV Hamburg liegt der Bergische HC in der Halbzeit 15:19 hinten und gewinnt 37:34.
Ohne Lukas Stutzke, der sich im vorigen Spiel gegen den SC Magdeburg eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, aber dafür wieder mit Arnor Gunnarsson versuchte der Bergische HC zum insgesamt 18. Mal ein Bundesliga-Heimspiel in Düsseldorf zu gewinnen. Und tatsächlich: Der Bann brach in einem spektakulären Match gegen den HSV Hamburg. Eine Partie, in der der BHC zur Pause 15:19 hinten lag und nicht auf der Höhe wirkte. Wie verwandelt kam die Truppe aus der Kabine und siegte in der Mitsubishi Electric Halle 37:34.
Kaum Zugriff bekamen die Löwen am Anfang gegen die HSV-Offensive. Wenn sie Fehler provozierten und an den Ball kamen, nutzten sie die Gegenstöße konsequent. Doch oft gelang den Hanseaten der entscheidende Pass an den Kreis oder auf die Außen. 19 Tore zur Pause sprachen für sich.
Das Abwehr-Torhüter-Paket des BHC funktionierte zu selten - Christopher Rudeck verzeichnete in der Anfangsphase keine einzige Parade, Peter Johannesson kam zumindest noch an vier Bälle heran. Beide wurden damit von Johannes Bitter in den Schatten gestellt. Der ehemalige Nationaltorhüter in HSV-Diensten entschärfte neun Mal vor der Pause.
Auf der anderen Seite des Feldes klappte es beim BHC mit Tempo und im Positionsangriff gerade zu Beginn über den Kreis, doch die Mannschaft rieb sich auch zunehmend auf und nahm Rückraum-Würfe aus nicht sonderlich vielversprechenden Situationen. Der 15:19-Rückstand zur Halbzeit wurde dem Spielverlauf gerecht, bot den Gastgebern aber noch die Chance zur Wende.
Die gelang. Und wie! Die Bergischen verteidigten nun viel effektiver, unterbanden die Kreisanspiele des Gegners. Gleichzeitig hielt Johannesson plötzlich, was zu halten war. Bis zur 44. Minute hatte er Bitter statistisch eingeholt. HSV-Trainer Torsten Jansen setzte auf den siebten Feldspieler. Wenn er damit Erfolg hatte, kassierten seine Hamburger allerdings fast immer unmittelbar einen Schuss ins leere Tor nach dem Anwurf.
Offensiv drehten die Bergischen mit Linus Arnesson, Tomas Babak und Djibril M‘Bengue im Rückraum auf. Sie fanden auch die Außenspieler in Person von Noah Beyer und Isak Persson. Bereits in der 39. Minute übernahmen sie die Führung durch einen spektakulär von Frederik Ladefoged abgeschlossenen Gegenstoß. Nur fünf Minuten später erhöhte M‘Bengue schon auf 27:23.
Die Stimmung bei den 2421 Fans war famos, die Hamburger wirkten beeindruckt, aber am Boden lagen sie noch nicht. Ein 3:0-Lauf sorgte für neue Hoffnung bei den Hansestädtern. Die währte nur kurz. Beyers 28:26 sorgte für Beruhigung, fünf Minuten vor dem Ende führten die Bergischen 32:28 und konnten damit auch die Rote Karte gegen Ladefogend (dritte Zeitstrafe) verkraften. Diesen Erfolg ließ sich die völlig euphorisierte Mannschaft nicht mehr nehmen.