Handball
Diese Ziele kann der BHC in dieser Saison noch erreichen
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Handball-Bundesliga: Der Bergische HC tritt am Sonntagnachmittag als krasser Außenseiter beim SC Magdeburg an.
Von Thomas Rademacher
Sechs Spieltage vor Schluss steht der Bergische HC ordentlich da. 28:28-Punkte hat die Mannschaft in der Handball-Bundesliga bisher gesammelt. „Ein ausgeglichenes Punktekonto wäre am Ende der Saison ein Riesenerfolg“, sagt Geschäftsführer Jörg Föste. Um das zu schaffen, muss der BHC mindestens gegen ein sogenanntes großes Team gewinnen. Im Saisonendspurt geht es neben Gummersbach und Erlangen noch gegen den Ersten, Zweiten, Dritten und Fünften der Liga. Den Auftakt macht bereits an diesem Sonntag das Match beim SC Magdeburg (16.05 Uhr, Getec-Arena).
„Wir müssen da einfach kalt auftreten und schauen, was möglich ist“, meinte Linus Arnesson im Anschluss an den 32:28-Erfolg über den SC DHfK Leipzig am Donnerstagabend – wohl wissend, dass ein neuerlicher kämpferischer Auftritt alleine nicht genügt, um den amtierenden Deutschen Meister in die Knie zu zwingen. Trotzdem: „Die Mannschaft hat Moral und gerade im Vergleich zur Niederlage in Lemgo ein anderes Gesicht gezeigt“, meinte Föste. „Ich finde es nicht vermessen, eine ausgeglichene Bilanz anzustreben, auch wenn alle genau wissen, dass wir dafür einen Großen schlagen müssen. Ich weiß genau, dass sich das Team genau dies wünscht.“
Der Geschäftsführer zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit dem jüngsten Auftritt. Er sprach von einer Reaktion auf Lemgo, einem hohen Maß an Entschlossenheit sowie in der ersten Halbzeit einer exzellenten Chancenverwertung. „Das Niveau konnten wir in der zweiten Hälfte nicht wiederholen, aber wir haben auch die kritischen Phasen sehr gut überstanden.“
Mit Bedenken sah der 62-Jährige lediglich zwei frühzeitige Abschlüsse in der Endphase der Partie, die Leipzig ohne große Mühe in Ballbesitz brachten. „Das wollen wir so nicht sehen“, stellte er klar, ohne Namen zu nennen. Er bezog sich allerdings recht eindeutig auf Elias Scholtes, der zwei Mal in Folge überhastet agierte. Das 19-jährige Supertalent strahlte auch gegen Leipzig mehr Torgefahr aus als sein Positionskollege Djibril M'Bengue, schießt manchmal aber noch über das Ziel hinaus.
Lange ausruhen dürfen sich die BHC-Profis nicht. Bereits an diesem Samstag reisen sie nach Magdeburg, um am Sonntag beim SCM anzutreten. Der Tabellenzweite hat mit 45:11-Punkten die Deutsche Meisterschaft noch nicht abgeschrieben, auch wenn der THW Kiel (45:9) aktuell die besten Karten hat. Ob ausgerechnet der BHC den Ostdeutschen ein Bein stellt? Die Form ist gut, der Kader bis auf Tom Bergner (im Aufbautraining nach Schulter-OP) und Csaba Szücs (Knieprobleme) komplett: Die Löwen sind bereit für den Saison-Endspurt, in dem sie auch noch ein anderes Ziel verfolgen.
Gemeint sind 1000 Erstliga-Tore von Arnor Gunnarsson. Der Isländer steht nach zwei Treffern gegen die Leipziger bei 991. „Gegen jede mannschaftssportliche Relevanz ist es Arnor wirklich zu gönnen, dass er diese Marke noch knackt“, sagt Jörg Föste über den nach dieser Saison ins Trainerteam wechselenden Rechtsaußen. „Ich halte es sogar für eines der verbliebenen relevanten Saisonziele.“
Auch Jamal Naji würde sich für Gunnarsson freuen. „Aber es wäre unseriös, meine Planung danach auszurichten, dass er die neun Tore noch schafft“, sagt der Trainer. „Es wäre auch sicher nicht in Arnors Interesse, ihm nur deshalb Minuten auf dem Feld zu geben. Trotzdem wäre es eine tolle Sache.“
Mit Blick auf das Match in Magdeburg erwartet der Coach nur eines: „Wir wollen wieder mit der Leidenschaft spielen, die wir auch gegen Leipzig gezeigt haben. Die Aufarbeitung nach der Pleite in Lemgo darf keine Eintagsfliege gewesen sein.“ Ansonsten habe sein Team beim SCM nichts zu verlieren. „Wir wollen natürlich die Sensation schaffen, aber dafür müssten wir 100 Prozent erreichen, während Magdeburg davon ganz weit entfernt ist.“
Rund um den Bergischen HC
Bilanz: 18 Mal trafen die Bergischen in der Bundesliga bisher auf den SC Magdeburg, immerhin vier Mal gingen sie als Sieger vom Feld – zuletzt vor zweieinhalb Jahren sensationell zum Saisonauftakt nach langer Corona-Pause. 31:27 hieß es damals auswärts in der Getec-Arena.
Torjäger: BHC-intern führt Linus Arnesson mit 108 Treffern, 40 davon per Siebenmeter, vor Frederik Ladefoged mit 104. Letztgenannter Kreisläufer ist damit bester Feldtorschütze der Mannschaft. Bester Vorlagengeber ist ebenfalls Kapitän Arnesson mit 95 Assists.