Handball
BHC will Weichen für Saisonendspurt stellen
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Bundesliga: Am Samstag ist der Bergische HC beim TBV Lemgo Lippe zu Gast.
Von Thomas Rademacher
26:26-Punkte hat der Bergische HC acht Spieltage vor Schluss auf seinem Konto in der Handball-Bundesliga. Nach dem berauschenden Match gegen den HSV Hamburg, in dem die Löwen am Ostersonntag einen 15:19-Pausenrückstand in einen 37:34-Erfolg verwandelt haben, fährt die Mannschaft am Samstag (18.30 Uhr, Phoenix Contact Arena) mit Rückenwind zum TBV Lemgo Lippe – und hat danach erneut zwölf Tage Pause. „Der fehlende Rhythmus stört schon ein bisschen“, sagt Trainer Jamal Naji. „Aber es bringt ja nichts, sich darüber zu ärgern. Wir müssen es eh hinnehmen, wie es ist.“
Der TBV Lemgo war am vergangenen Wochenende auf der großen Handballbühne unterwegs. Die Lipper traten beim Final-Four des DHB-Pokals in Köln an, wurden nach Niederlagen gegen den SC Magdeburg und die SG Flensburg-Handewitt Vierter. Beim Event, das in Sebastian Hinze als Trainer der Rhein-Neckar Löwen auch einen Champion aus dem Bergischen Land hatte, war Jamal Naji dabei. „Es war ein großartiges Erlebnis. 2007 hatte ich bei der WM in Köln zum ersten Mal das Handball-Fieber in der Arena gefangen. Das hat sich diesmal ähnlich angefühlt“, sagt der BHC-Coach.
„Nach Lemgo können wir weitersprechen.“
Begeistert will Naji freilich auch am Samstagabend sein, bevor die Liga in die nächste Pause aufgrund von Länderspielen geht. Mit Blick auf den Saisonendspurt könnte das Match richtungsweisend sein. „Wir haben unsere Saisonziele erreicht und könnten die Spielzeit austrudeln lassen“, meint Geschäftsführer Jörg Föste. „Oder aber wir setzen uns neue Ziele mit zwei Punkten in Lemgo als erstem Schritt.“ Und wohin führt der Weg der Mannschaft bis Mitte Juni noch? „Nach Lemgo können wir weitersprechen.“
Die Bergischen bestreiten als Tabellenachter jeweils noch vier Partien gegen Teams über und unter ihnen. Der TBV hat fünf Punkte weniger auf dem Konto. „Die Mannschaft gehört wie wir zum ganz breiten Mittelfeld der Liga“, weiß Naji. „Zwischen Platz sieben und 13 sind die Unterschiede minimal.“ Gewarnt ist der Coach. „Lemgo hat die Qualität, 60 Minuten seinen Stiefel runter zu spielen. Sie haben selten ein Spiel dabei, in dem sie richtig untergehen, wie es uns ja leider ein paar Mal passiert ist.“
Konstanz ist beim BHC nach wie vor das große Thema. Auch beim furiosen Erfolg gegen Hamburg hat das Team zwei Gesichter gezeigt. „Die Stimmung war nach der zweiten Halbzeit natürlich sehr gut, aber wir waren auch selbstkritisch“, berichtet Naji. „In der ersten Hälfte haben wir dieselben Fehler einfach zu oft gemacht. Beim Videostudium haben wir da noch einmal den Finger in die Wunde gelegt, anstatt uns für alles nach der Pause abzufeiern.“
Der Trainingsfokus der spielfreien Woche lag dann vor allem auf der Abwehr, die sich beim 37:34 so unterschiedlich präsentiert hatte. Die Hoffnung liegt am Samstag auf einer stabilen Leistung – mit Optionen beim Personal: Simen Schönningsen, Arnor Gunnarsson und Tim Nothdurft sind alle wieder voll belastbar. Letztgenannter dürfte sich noch gerne an das Hinspiel gegen Lemgo am vierten Spieltag erinnern. In der Klingenhalle gewannen die Löwen 32:28 inklusive sieben Treffern des Linksaußen, was sein Bestwert in dieser Saison ist.
Naji: „Für die Vorbereitung ist das Match nicht mehr so relevant, aber ich erinnere mich noch gut, dass Lemgo Probleme mit der Zweikampfstärke von Tomas Babak hatte.“ Der Spielmacher traf ebenfalls sieben Mal. Gleiches galt für Lukas Hutecek vom TBV. „Er ist ein Spieler, der hingeht, wo es wehtut“, warnt Naji, der zudem die Wurfqualitäten von Niels Versteijnen und das kreative Angriffsspiel von Tim Suton hervorhebt.
Rund um den Bergischen HC
Lizenz: Der BHC hat wie alle anderen Vereine der Handball-Bundesliga (HBL) die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Wie die HBL mitteilt, habe es bei fast allen Clubs eine Umsatzsteigerung gegeben. Dazu seien die Zuschauerzahlen der laufenden Saison wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Bilanz: In der Bundesliga ist der BHC 18 Mal auf Lemgo getroffen. Neun Siegen stehen sechs Niederlagen und drei Unentschieden gegenüber. Während die Löwen zu Hause zuletzt fünf Mal in Folge gewannen, ist die Bilanz im Lipperland schlechter. Der letzte BHC-Sieg gelang am 5. März 2017.