Handball

BHC dominiert gegen Hamm das Geschehen

Einen tollen Abend hatten auch die Jungspunde beim BHC: die 19-jährigen Paul Gießelmann (l.) und Elias Scholtes (M.) sowie der 21-jährige Tobias Schmitz.
+
Einen tollen Abend hatten auch die Jungspunde beim BHC: die 19-jährigen Paul Gießelmann (l.) und Elias Scholtes (M.) sowie der 21-jährige Tobias Schmitz.

Bundesliga: Beim 34:24 (16:11) hat der Tabellenletzte nicht den Hauch einer Chance.

Von Thomas Rademacher

Der Bergische HC bleibt in der Handball-Bundesliga in guter Form. Beim 34:24 (16:11) gegen Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen bauten die Gastgeber in der Wuppertaler Unihalle ihr Punktekonto seit Anfang November auf 20:8 aus und erreichten damit erstmals seit dem Auftaktspieltag wieder eine positive Bilanz im Oberhaus. Gegen die Hammer stellte der BHC die Weichen frühzeitig und geriet auch dank eines überragenden Christopher Rudeck im Tor (20 Paraden) niemals nur ansatzweise in Gefahr.

Lukas Stutzke sorgte mit seinem Rückraumtreffer zum 1:0 für einen Auftakt nach Maß. In der Folge gelang den Bergischen auf beiden Seiten des Feldes vieles. Während Rudeck mit seinen ersten Paraden heiß lief, führte Alexander Weck trotz der Anwesenheit der Etat-Spielmacher Linus Arnesson und Tomas Babak auf der Mitte Regie. Der 22-Jährige setzte Kreisläufer Frederik Ladefoged erfolgreich in Szene, Djibril M'Bengue, Stutzke und Weck feuerten aus der Distanz, und nach einem Siebenmeter von Arnesson stand es bereits 7:2.

Die Westfalen profitierten in der Folge zwar von der einen oder anderen Unkonzentriertheit der Bergischen, schlugen aber auch daraus nicht volles Kapital. Nach einem verpatzten Anwurf hielt Rudeck zum Beispiel erneut völlig frei. Gleiches geschah, als Elias Scholtes vorne den Ball nicht fing. Bis auf 9:12 kamen die Gäste kurz heran, der BHC drehte noch einmal auf und krönte die erste Hälfte mit einem Rudeck-Pass über das gesamte Feld – Tobias Schmitz fing und netzte zum 16:10 ein.

Entspannt war die Stimmung bereits zur Pause. Nicht nur die zwölf Paraden Rudecks stimmten zuversichtlich. Auch die Tatsache, dass die Gastgeber stets noch etwas gegen die tapfer kämpfenden Westfalen zuzusetzen hatten, deutete auf einen ruhigen Handballabend hin. Entsprechend gut gelaunt schienen die Spieler zu sein. Während Csaba Szücs sich in der Pause noch einmal aufwärmte, hatte er ein offenes Ohr für ein paar junge Fans. Die wollten gerne seinen Ball. Der 35-jährige Routinier warf die Kugel zu ihnen auf die Tribüne. Zur Enttäuschung der Kids, die sich wohl dachten, dass Fragen nichts kostet, wollte Szücs das Spielgerät aber auch „gerne“ wieder zurück.

Zurück zum Match, das nach Wiederanpfiff noch deutlicher wurde. Rudeck machte da weiter, wo er aufgehört hatte. Nur beim Siebenmeter kam er nicht an den Ball – im Gegensatz zu Peter Johannesson, der gleich bei vier Strafwurf-Duellen Sieger blieb. Die Hausherren stellten durch vier Treffer in Serie von Arnesson, Isak Persson (2) und Djibril M'Bengue auf 20:12. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war sich auch der letzte Zweifler unter den 2234 Zuschauern in der Unihalle sicher, wer am Ende als Sieger das Feld verlassen würde.

Eine Viertelstunde vor Schluss eröffnete sich beim Stand von 25:15 die Chance zum höchsten Bundesliga-Sieg des BHC jemals. Der bisherige Rekord resultiert aus der Saison 2019/20, als die Bergischen die HSG Nordhorn-Lingen mit 31:18 aus der Unihalle fegten. Das gelang zwar nicht, doch die Löwen schafften es, Elias Scholtes per Kempa zu bedienen und Linksaußen Paul Gießelmann sein erstes Bundesliga-Tor zu bescheren. „Das hat sich unglaublich angefühlt“, freute sich der 19-Jährige.

Rudeck liefert seine statistisch beste Saisonleistung

Im Duell gegen Hamm hatte Christopher Rudeck einen Sahnetag erwischt. Der Keeper hielt nicht nur Bälle, die für ihn konzipiert waren, sondern blieb auch bei diversen freien Chancen Sieger.

Bei ein paar seiner 20 Paraden fühlte sich der Torhüter abgeschossen

-trd- Wären Christopher Rudeck beim 34:24-Erfolg über Hamm 21 Paraden gelungen, hätte er seine Bestleistung in der Handball-Bundesliga eingestellt. Am Ende fischte der Torhüter 20 Bälle bei einer Fangquote von fast 48 Prozent – was immerhin Saisonbestwert war. „Zusammen mit Peter Johannessons gehaltenen Siebenmetern haben wir die 21er-Marke geknackt“, flachste Rudeck gewohnt gut gelaunt nach dem Schlusspfiff. „Letztlich sind mir diese Dinge aber auch nicht so wichtig, wobei ich mich natürlich freue, dass es so gut lief.“

Grund dafür war nicht nur die eigene gute Form, sondern auch eine hervorragend eingestellte Abwehr. Trainer Jamal Naji betonte, dass es gelungen sei, viele geplante Bälle für den Torwart zu generieren. Oder wie Rudeck es ausdrückte: „Zwischendurch wurde ich auch abgeschossen.“ Der 28-Jährige habe von Anfang an gespürt, dass der ASV Hamm relativ wenig Selbstvertrauen im Abschluss gehabt hat. „Die Wurfquote war entsprechend niedrig, während sie bei uns hoch war. Dann gewinnt man auch mal ein Handballspiel mit zehn Toren Unterschied.“

Sicher habe sich die Mannschaft zur Pause beim 16:11 noch nicht gefühlt. „Ich dachte, die zweite Hälfte wird ekeliger, aber wir haben uns dann schnell abgesetzt“, meinte Rudeck. Das sah Trainer Naji ähnlich: „Es war ein gefährlicher Halbzeitstand. Wir hätten da schon deutlicher führen müssen, weil wir dominant aufgetreten waren.“

Grundsätzlich war der Coach natürlich sehr zufrieden. „Wir sind konstant und stabil geblieben, haben am Matchplan festgehalten und nicht damit angefangen, besonders schön spielen zu wollen“, meinte der 36-Jährige. „Aber es war eben auch nicht alles Gold, was glänzt.“ So monierte er zum Beispiel, dass sein Team zu viele Siebenmeter zugelassen habe.

24:22-Punkte haben die Bergischen nun auf dem Konto – zum ersten Mal seit dem Ligaauftakt ist das Konto positiv. „Das ist Ausdruck dafür, wie gut Jamal Naji mit der Mannschaft gearbeitet hat“, lobte Geschäftsführer Jörg Föste. „Es ist schön, zu sehen, wie sich Spieler schubartig weiterentwickeln.“

Personal

Der zuletzt so formstarke Noah Beyer musste kurzfristig aufgrund eines Magen-Darm-Infektes aussetzen. Neben dem startenden Tobias Schmitz stand Paul Gießelmann daher auf der Linksaußen-Position bereit. Erwartungsgemäß fehlten außerdem: Tim Nothdurft, Simen Schönningsen sowie Tom Bergner.

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Kommentare