Handball
BHC beißt sich an Joel Birlehm die Zähne aus
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Handball-Bundesliga: Trotz ansprechender Leistung verlieren die Bergischen 22:24 (11:13) bei den Rhein-Neckar Löwen.
Von Thomas Rademacher
140 Sekunden vor Schluss hat Linus Arnesson die Chance zum 23:24 aus Sicht des Bergischen HC von der Siebenmeter-Linie. Doch der sonst so sichere Schwede scheitert – an Joel Birlehm. Der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen hielt 60 Minuten lang stark, nagelte seinen Kasten in der Schlussphase aber endgültig zu und entnervte damit die BHC-Handballer, die mit der gezeigten Leistung in der SAP-Arena abgesehen vom Ergebnis zufrieden sein durften. „Ein Kompliment an das Team für diesen Auftritt“, sagte Geschäftsführer Jörg Föste nach der 22:24 (11:13)-Niederlage in der SAP-Arena.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste. In den ersten Angriffen fand die Mannschaft gute Lösungen und ging unter anderem nach zwei tollen Kreisanspielen auf Tom Kare Nikolaisen 4:2 in Führung. Während die Rhein-Neckar Löwen offensiv komplett aufs Tempo drückten und damit oft Erfolg hatten, ließen sich die Bergischen mit zunehmender Spieldauer mehr Zeit für ihre Positionsangriffe. David Schmidt und Tomas Babak zeigten sich dabei am torgefährlichsten und brachten ihr Team immer wieder mit ein oder zwei Toren in Front.
Ein Absetzen gelang dem BHC in der SAP-Arena aber nicht. Zum einen entschärfte RNL-Schlussmann Joel Birlehm einige gute Abschlüsse, zum andern hatten die Gäste mit Ausfällen zu kämpfen. Jeffrey Boomhouwer knallte nach einem Foul von Albin Lagergren auf den Hinterkopf, Max Darj musste das Feld mit einer Kopfverletzung verlassen, kam aber später wieder. Weil die Mannheimer sich in der Deckung erfolgreich in das Match hinein kämpften und kurz vor der Pause zwei Ballgewinne zu Gegenstößen nutzten, waren sie es, die mit einer 13:11-Führung in die Pause gingen.
BHC-Podcast: Die Stimmen zum Spiel gegen die Rhein Neckar Löwen
Nach Wiederbeginn gelang es dem BHC wieder deutlich besser, geordnet in den Rückzug zu kommen. Die Mannheimer mussten sich ihre Tore erarbeiten. Den Treffer des Tages markierte Arnor Gunnarsson, nachdem Schmidts Wurf geblockt worden war. Der Isländer schnappte sich den Abpraller und donnerte die Kugel aus gefühlten elf Metern zum 12:13 rein. Den Ausgleich hatte Boomhouwer-Ersatz Tobias Schmitz in der Hand, doch er scheiterte bereits zum zweiten Mal am starken Birlehm. Trotzdem: Der BHC war wieder dran, traf durch Schmidt, Lukas Stutzke und den konstant auf hohem Niveau agierenden Linus Arnesson immer wieder zum Ausgleich.
BHC bleibt knapp neun Minuten ohne eigenes Tor
Ein Aufsetzer-Anspiel des Schweden zu Darj brachte die Bergischen im Löwenduell beim 20:19 zum ersten Mal seit dem 11:10 wieder in Führung. In der Folge aber ließen die Gäste auch klarste Gelegenheiten liegen. Arnesson traf den Pfosten, Darj scheiterte völlig frei an Birlehm. So konnten auch mehrere starke Rudeck-Paraden – unter anderem gegen Andy Schmid und Lagergrens Siebenmeter – nicht verhindern, dass die Mannheimer erneut mit 22:20 vorlegten.
Es dauerte knapp neun Minuten, bis die Gäste ihren nächsten Treffer erzielten. Weil Abwehr und Torhüter während dieser Flaute funktionierten, stand es nach Stutzkes Gewaltschuss lediglich 21:22 aus BHC-Sicht. Das Erzielen von Toren blieb aber bis zum Schluss das größte Problem der Bergischen. Während die Hausherren in Jannik Kohlbacher einen sicheren Schützen hatten, hieß bei Würfen der Gäste der Sieger nun eigentlich immer Joel Birlehm. Seine 17 Paraden verhinderten maßgeblich, dass der Bergische HC auch im neunten Anlauf nichts Zählbares aus Mannheim mitnehmen konnte.
Stimmen zum Spiel: 5:1-Deckung beschäftigt den BHC
Rund um den Bergischen HC
Personal: Fabian Gutbrod ist nicht mit nach Mannheim gefahren. Der BHC-Kapitän wird zeitnah zum zweiten Mal Vater. Außerdem fehlten Csaba Szücs, Sebastian Damm und Maciej Majdzinski. Als Ergänzung auf der Linksaußen-Position war erneut Tobias Schmitz dabei.
Tag der Vielfalt: Im Rahmen des Duells gegen den BHC setzten die Rhein-Neckar Löwen ein Zeichen für respektvolles Miteinander und gegen jede Form der Diskriminierung. Daher traten die Gastgeber ausnahmsweise in besonders farbenfrohen Trikots an.