Handball

BHC ist auf der Suche nach der sportlichen Leidenschaft

Zuletzt war die Stimmung beim BHC in der Mitsubishi Electric Halle grandios. Beim 37:34 gegen den HSV Hamburg gelang den Löwen ihr erster Bundesliga-Sieg in der Landeshauptstadt überhaupt. Folgt am Donnerstag der zweite?
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Zuletzt war die Stimmung beim BHC in der Mitsubishi Electric Halle grandios. Beim 37:34 gegen den HSV Hamburg gelang den Löwen ihr erster Bundesliga-Sieg in der Landeshauptstadt überhaupt. Folgt am Donnerstag der zweite?

Bundesliga: Der Bergische HC empfängt am Donnerstag den SC DHfK Leipzig in der Mitsubishi Electric Halle.

Von Thomas Rademacher

Die 28:38-Niederlage des Bergischen HC beim TBV Lemgo Lippe hat Trainer Jamal Naji zu schaffen gemacht. „Es geht dabei weniger um das Spiel als einzelnes, als die Tatsache, dass es zum fünften Mal passiert ist“, sagt der 36-Jährige. Gemeint sind Spiele, in denen beim BHC nicht viel zusammenläuft, es dann aber auch nicht mehr zu großer Gegenwehr kommt. Die Mannschaft geht dann regelrecht unter und sieht aus, als würde sie sich leidenschaftslos ergeben. Das will der Coach in dieser Saison auf keinen Fall erneut sehen. Sieben Partien stehen noch an, den Auftakt macht das Duell gegen den SC DHfK Leipzig am Donnerstagabend (19.05 Uhr) in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle.

Die Pleite in Lemgo war noch lange Thema bei den Bergischen. Nicht in der Halle, aber vor und nach den Einheiten. „Wir haben viele Gespräche geführt, einzeln und in Gruppen. Das war wirklich gut“, erläutert Naji und gibt einen Einblick in die Thematik: „Es ging nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern eigene Charakterzüge zu hinterfragen und Selbstreflexion zu betreiben. Wir müssen nun schauen, wie wir es erreichen können, dass sich bestimmte Spieler in speziellen Situationen wohler fühlen. Vielleicht gibt es aber auch Profis, die bestimmte Situationen einfach nicht bespielen können.“

Für Naji war in der Analyse außerdem entscheidend, wie er das Spiel bewerten würde, wenn die Mannschaft von den 15 nicht genutzten freien Abschlüssen zumindest sechs oder sieben verwandelt hätte. „Die Quote wäre immer noch nicht gut, aber die Bewertung des Spiels durch uns und von außen wäre eine komplett andere“, meint Naji und betont: „Das Grundproblem war, dass wir einfach nicht gut verteidigt haben. Ohne Lukas Stutzke und Tom Kare Nikolaisen haben wir Probleme bekommen – das zeigen auch alle statistischen Werte.“

BHC: Personalsituation entspannt sich

Bis Donnerstag sollte es zumindest etwas Entspannung in personeller Hinsicht geben. Stutzke ist nach seiner Gehirnerschütterung wieder ins Training eingestiegen. Ob Nikolaisen (Schulterprobleme) wieder auflaufen kann, ist noch offen. Im Abwehr-Innenblock gesetzt sind außerdem Frederik Ladefoged und Csaba Szücs. Eine weitere Lösung wird es vorerst nicht geben. „Für die letzten sieben Saisonspiele sind das die Handballer, auf die wir setzen.“ Da der BHC im Sommer mit Mads Andersen und Aron Seesing zwei Zugänge bekommt, die das beide können, lohne sich jetzt keine Improvisationslösung mehr.

Eine Prognose für das Match gegen Leipzig fällt nicht nur aufgrund der eigenen Wechselhaftigkeit schwer. Auch die Sachsen sind in dieser Spielzeit ganz schwer auszurechnen. Das Hinspiel hatten die Löwen in Leipzig überzeugend mit 32:27 gewonnen, obwohl die Gastgeber mit sechs Siegen in Serie in die Partie gegangen waren. Der SC DHfK schlug in der Folge noch Magdeburg, Kiel und die Rhein-Neckar Löwen, verlor anschließend aber fünf Spiele hintereinander. „Es ist schon insgesamt verrückt, was bei den Teams auf den Plätzen 6 bis 14 abgeht. Jede Mannschaft hat ihr Päckchen zu tragen“, sagt Naji.

Der Coach hegt die Hoffnung, dass die Leipziger nicht mit dem allergrößten Selbstvertrauen anreisen und seine Mannschaft diesen Umstand nutzen kann. „Wenn wir so abschließen wie im Hinspiel, haben wir guten Karten. Da stimmten die Angriffseffizienz und auch unsere Torhüterleistung durch Peter Johannesson.“ Der SC DHfK überzeugt oft durch einen guten Rückraum, muss dort aber auf einen seiner Leistungsträger verzichten. Viggo Kristjansson zog sich vor einem Monat einen Adduktorenabriss im Oberschenkel zu und fällt daher bis zum Saisonende aus. Mit 135 Treffern ist er Leipzigs bester Schütze.

Nationalteams: Vier BHC-Spieler waren international im Einsatz. Das Ticket zur Europameisterschaft 2024 löste Tomas Babak mit Tschechien. Beim 32:30 (18:14) in Estland traf der Spielmacher vier Mal. Beim 27:24 (15:13) gegen Israel war er doppelt erfolgreich. Schweden ist bereits qualifiziert, absolvierte daher Vorbereitungsspiele im Rahmen des EHF Euro Cups. 32:23 hieß es gegen Deutschland, das auf BHC-Rückraumspieler Lukas Stutzke (Gehirnerschütterung) verzichten musste. Peter Johannesson freute sich über zwölf Paraden, Isak Persson über zwei Tore für die Schweden, die zwei Tage später in Dänemark mit 31:37 den Kürzeren zogen. Zwei Mal gegen Ägypten gewann Elias Scholtes mit den deutschen Junioren. Beim 30:29 und 37:32 traf der Linkshänder insgesamt acht Mal.

Bilanz: In der 1. Bundesliga traf der BHC bisher zwölf Mal auf den SC DHfK Leipzig. Sieben Niederlagen stehen vier Siege und ein Remis gegenüber. Bemerkenswert: Die Bergischen gewannen die jüngsten drei Begegnungen.

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