Mein Blick auf die Woche im Sport
Beim Thema Arena ist erneut Geduld gefragt
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Gut Ding will Weile haben. Sagt man ja gerne, wenn sich Vorgänge ewig in die Länge ziehen.
Das ist bei der Arena Bergisch Land, die unter anderem als Heimspielstätte für Handball-Bundesligist Bergischer HC dienen soll, ohne Zweifel der Fall. Lange wurden Bemühungen, die Multifunktionshalle in Gräfrath an der Stadtgrenze zu Wuppertal am Piepersberg zu errichten, vorangetrieben. 2018 zerschlug sich das Vorhaben vor allem, weil das notwendige Grundstück nicht zur Verfügung stand. Der neue große Anlauf begann im Oktober 2021, als Oberbürgermeister Tim Kurzbach gemeinsam mit seinem Wuppertaler Kollegen Uwe Schneidewind für die Arena am Weyersberg warb.
Seitdem ist viel passiert. Ein Grundsatzbeschluss wurde gefällt, die Gegner sind laut, die Diskussionen teils heftig. Zahlreiche Machbarkeitsgutachten in Bezug auf den Standort wurden in Auftrag gegeben, deren erste Ergebnisse nun auch offiziell bekannt wurden. Große Überraschungen bietet die Mitteilungsvorlage der Stadtentwicklungsgesellschaft nicht. Ergebnisse zur allgemein kritisch betrachteten Verkehrsanbindung fehlen noch. Aufhorchen lässt die Nachricht, dass am Weyersberg „erhebliche Anschüttungsmächtigkeiten“ vorliegen, was „voraussichtlich eine Tiefgründung eines Arenabauwerks erfordern“ würde. Das klingt erst einmal teuer.
Grundsätzlich liest sich die Vorlage eher so, wie dies bereits erwartet wurde. Dass der Weyersberg als Standort vom Tisch ist. Zumal mit weiteren Weichenstellungen für den Prüf- und Planungsprozess bis Juni 2023 abgewartet werden soll. Hintergrund dieser Frist ist die Tatsache, dass sich Investoren bis dahin Zeit und Diskretion hinsichtlich eines alternativen Standorts und dessen Grundstücksverfügbarkeit erbeten haben. Es würde also gar keinen Sinn ergeben, weitere Mittel in Weyersberg-Gutachten zu stecken, wenn die Halle dort eh nicht gebaut wird. Dass Investoren interessiert sind, war bereits im Januar durchgesickert. Dass die Stadt dies auch mit Blick auf steigende Kosten begrüßt, steht explizit in der Vorlage.
Bedeutet: Warten, warten, warten. Und hoffen, dass sich die Geduld diesmal lohnt. Bis zum Sommer absolviert der BHC kein Spiel mehr in Solingen. Ob die Klingenhalle in der neuen Saison ihr Bundesliga-Comeback gibt, ist zumindest fraglich. Der BHC hat seine Geschäftsstelle, sein Trainingszentrum und seine Tradition in Solingen. Er gehört zumindest auch, eher vor allem in diese Stadt. Es wird Zeit, dass die Weichen endlich nachhaltig in die Richtung gestellt werden, damit dies auch so bleibt.
TOP Handball: Die Zweitliga-Spitzenreiterinnen vom HSV gewinnen sogar, wenn sie schwach spielen.
FLOP Badminton: Zweitligist STC Blau-Weiß kommt doppelt unter die Räder.