Mein Blick auf die Woche im Sport
Auch ein Quotentief kann dem Fußball nichts anhaben
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Fußball ist und bleibt die Nummer eins in der Publikumsgunst.
In Deutschland haben bei der Fußball-WM diesmal unheimlich wenige Menschen eingeschaltet. Wobei das eigentlich nicht stimmt. Es waren nur deutlich weniger als bei den Großevents zuvor. In anderen Sportarten würde man sich über diese Zahlen freuen. Bei der vergangenen Basketball-EM zum Beispiel trumpfte Deutschland auf, RTL übertrug kurzerhand die entscheidenden Spiele und erreichte im Halbfinale einen Spitzenwert von 4,15 Millionen Zuschauern. Darüber können Fußballer nur lachen – selbst bei der ungeliebten WM in Katar sahen beim Spiel zwischen Deutschland und Japan noch 9,2 Millionen Menschen zu – was gleichzeitig ein absolutes Quotentief war.
Soll heißen: Man kann es nicht wegdiskutieren. Fußball ist die Nummer eins in der Publikumsgunst. Die Handball-Bundesliga ist am Sonntag sogar von ihrem üblichen 16-Uhr-Termin abgerückt und weicht damit dem WM-Finale aus. Der BHC spielt erst zum 19 Uhr in Leipzig.
Zu was andere Sportarten in der Lage sind, wird durch ihre Nationalmannschaften immer wieder beweisen. Zuletzt beim Basketball und möglicherweise im Januar beim Handball, wenn die WM in Polen und Schweden auf dem Programm steht. Die Frage ist nur: Wie nachhaltig ist das dann?
Tolle Werte der Nationalteams gab es schon häufiger. Die großen Bewegtbild-Medien springen dann nur allzu gerne auf den Zug auf und spiegeln die Begeisterung. Doch danach gibt es wieder nur eins: Fußball. Selbst bei dieser WM, während die Profiligen im Handball, Basketball und Eishockey weiterliefen, entstand in den großen Nachrichtenmagazinen der Eindruck, dass lediglich Fußball existiert. Die sportliche Leistung ist überall ähnlich zu bewerten. Daran kann es nicht liegen.
Das hervorgebrachte Argument wird das Zuschauerinteresse sein. Wie bei der Henne und dem Ei stellt sich inzwischen aber die Frage, was zuerst da war. Fakt ist: Man muss andere Sportarten gut präsentieren, dann begeistern sie auch die Massen. Bei den Olympischen Spielen gelingt das. Warum also sonst kaum? „Dyn“ heißt die neue Sport-Streaming-Plattform, die mit der Wucht des Springer-Konzerns im kommenden Sommer an den Start geht. Das Motto: Alles außer Fußball. Spannend, wie das ausgeht.
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