In Berlin

„Letzte Generation“ blockiert Straße: Autos fahren einfach weiter

In Berlin wollte die „Letzte Generation“ eine Straße blockieren. Die Autofahrer fuhren jedoch einfach weiter – trotz roter Ampel.

Die Aktivisten „Letzten Generation“ kämpfen in ganz Europa für mehr Klimaschutz. Dabei greifen sie oftmals zu eher ungewöhnlichen Methoden und machen auch vor Museumsstücken nicht halt. Meistens kleben sich die Aktivisten jedoch auf der Straße fest, um ihrem Protest auszudrücken. Autofahrer haben dafür in der Regel jedoch wenig Verständnis und setzen sich zunehmenden gegen die Aktivisten zur Wehr oder fahren einfach weiter – so geschehen in Berlin.

Dort wollte die „Letzte Generation“ am 12. Januar den Tempelhofer Damm blockieren, wie ein Video der Gruppe auf Twitter zeigt. Darin ist zu sehen, wie die Aktivisten eine Rotphase für die Autos nutzen wollen, um sich auf die Fahrbahn zu setzen. Einige der Autofahrer spielten jedoch nicht mit.

In Berlin hat die „Letzte Generation“ versucht den Tempelhofer Damm zu blockieren. (Symnolbild)

„Letzte Generation“ blockiert Straße: Autos fahren einfach weiter

Statt stehenzubleiben, fahren diese hupend auf die Demonstranten zu und teilweise auch an ihnen vorbei. Mehrere Fahrzeuge gelangen auf diese Weise an den Klimaaktivisten vorbei, die sogar versuchen, sich den Autofahrern in den Weg zu stellen. Letztlich gelingt es ihnen jedoch, die Straße zu blockieren. Offenbar aber nicht sonderlich lang, denn wie t-online.de berichtet, war die Polizei unmittelbar vor Ort, sodass sich die Aktivisten nicht festkleben konnten.

Bußgeldkatalog: Mit welchen Geldstrafen Verkehrssünder rechnen müssen

Streit um Tempolimit für Ortsdurchfahrt
Zum 9. November 2021 ist der neue Bußgeldkatalog in Kraft getreten. Wer innerorts 16 bis 20 Stundenkilometer zu schnell fährt und geblitzt wird, zahlt statt wie früher 35 nun 70 Euro. © Sebastian Gollnow/dpa
Wer außerorts 16 bis 20 km/ zu schnell fährt und erwischt wird, zahlt statt früher 30 nun 60 Euro, auch hier gilt: je schneller, desto teurer. In vielen Fällen – also bei den Stufen der Geschwindigkeitsüberschreitungen – handelt es sich um eine Verdopplung der Bußgelder.
Wer außerorts 16 bis 20 km/ zu schnell fährt und erwischt wird, zahlt statt früher 30 nun 60 Euro, auch hier gilt: je schneller, desto teurer. In vielen Fällen – also bei den Stufen der Geschwindigkeitsüberschreitungen – handelt es sich um eine Verdopplung der Bußgelder. © Uwe Anspach/dpa
 Auch die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird teurer. Verstöße werden statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet. M
Auch die vorschriftswidrige Nutzung von Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen durch Fahrzeuge wird teurer. Verstöße werden statt mit bis zu 25 Euro mit bis zu 100 Euro Geldbuße geahndet. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa
Manche Verstöße würden entsprechend auch für Radfahrer teurer, wie der ADFC mit Blick auf den neuen Bußgeldkatalog erläuterte.
Manche Verstöße würden entsprechend auch für Radfahrer teurer, wie der ADFC mit Blick auf den neuen Bußgeldkatalog erläutert hatte. Dies gelte dann, wenn Radfahrer vorschriftswidrig auf einem Gehweg fahren.  © Paul Zinken/dpa
Der allgemeine Halt- und Parkverstoß wird anstatt wie früher bis zu 15 Euro mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro geahndet. (Archivbild/Symbolbild)
Der allgemeine Halt- und Parkverstoß wird anstatt wie früher bis zu 15 Euro mit einem Verwarnungsgeld bis zu 55 Euro geahndet. (Archivbild/Symbolbild)  © Swen Pförtner/dpa
Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie früher 35 Euro rechnen.
Wer unberechtigt auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parkt, muss mit einem Bußgeld von 55 statt wie früher 35 Euro rechnen. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen.
Wer auf die Idee kommt, eine amtlich gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt zuzuparken oder ein Rettungsfahrzeug zu behindern, muss mit 100 Euro Bußgeld rechnen. (Archivbild/Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa
Wer keine Rettungsgasse bildet, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.
Wer keine Rettungsgasse bildet oder die sogar selbst zum schnelleren Vorankommen mit dem Auto nutzt, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.  © Patrick Seeger/dpa
Polizei-Kontrollaktion zu Drogen und Alkohol
Lkw-Fahrer, die gegen die neu eingeführte Pflicht verstoßen, mit dem Lastwagen beim Rechtsabbiegen innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, werden mit 70 Euro zur Kasse gebeten. (Archivbild/Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa
Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.
Auto-Poser aufgepasst: Die Geldbuße für das Verursachen von unnötigem Lärm und einer vermeidbaren Abgasbelästigung sowie dem belästigenden unnützen Hin- und Herfahren wird von bis zu 20 Euro auf bis zu 100 Euro angehoben.  © Patrick Pleul/dpa

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass sich Autofahrer der „Letzten Generation“ entgegenstellen. Im vergangenen Jahr etwa verlor ein Mann die Fassung und verpasste einem der Klima-Kleber eine Ohrfeige. Und auch eine Frau rastete in Berlin wegen der Proteste aus und geigte den Aktivisten die Meinung.

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„Letzte Generation“ blockiert Straße: Twitter-Nutzer sympatisieren mit Autofahrern

Diese setzen ihre Proteste jedoch fort und riskieren „Gesundheit und Strafen“, wie die Gruppe auf Twitter schreibt. Der Grund: „Widerstand gegen die wissentliche Zerstörung der Lebensgrundlagen aller Menschen zu leisten, ist jetzt das Richtige.“

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Eine Meinung, die jedoch nur wenige Nutzer teilen. Im Gegenteil, viele sympathisieren mit den Autofahrern, die die Aktivisten anfahren. Darunter auch viele Politiker.

  • „Unser Ziel muss sein, möglichst alle Menschen möglichst zügig für Klimaschutz zu begeistern. Mit Eurem Tun erreicht Ihr das Gegenteil.“
  • „Das ist nicht friedlich, sondern Nötigung.“
  • „Eine Straßenblockade ist niemals friedlich.“
  • „Das ist eine STRASSE!! Wenn man sich dort hinsetzt, muss man damit rechnen, angefahren zu werden.“
  • „Ihr brecht Gesetze, die Autofahrer eure Knochen. Fairer Deal würde ich sagen!“
  • „Leute seht doch endlich ein, dass diese Protestform gescheitert ist, ihr zieht nur immer mehr Unmut auf die gesamte Klimabewegung. Ihr schadet eurer eigenen Sache!“
  • „Absolut dämlich solche Aktionen. Kann voll und ganz die Autofahrer verstehen, die durch die Masse durch fahren.“
  • „Die Leute haben die Schnauze voll. Ihr bringt sie selbst gegen euch auf.“

Rubriklistenbild: © aal.photo/Imago

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