Führerschein-Reform
Autofahren ab 70: EU plant Tauglichkeitstest für Senioren
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In der EU soll die Zahl der Verkehrstoten sinken – auch durch eine Führerschein-Reform. Ab 70 sollen Autofahrer künftig eine Fahrtauglichkeitsprüfung absolvieren. Die Meinungen dazu sind geteilt.
Wer in Deutschland seine Fahrprüfung erfolgreich besteht, bekommt den Führerschein zunächst einmal „auf Probe“. Das bedeutet, dass für einen Zeitraum von zwei Jahren der „Lappen“ bei bestimmten Verstößen schneller weg ist, als bei Führerscheinbesitzern, die sich nicht mehr in der Probezeit befinden. Zusätzlich gilt bei Fahranfängern bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres ein absolutes Alkoholverbot (das sich viele Deutsche generell für Autofahrer wünschen) – bei älteren Führerscheinneulingen gilt die Null-Promille-Grenze für die Probezeit. Man geht davon aus, dass jüngere und unerfahrene Fahrer ein höheres Risiko im Straßenverkehr darstellen. Nun plant die EU eine Reform: Unter anderem sollen Führerscheine nur noch für 15 Jahre gültig sein – und für ältere Autofahrer soll es noch strengere Vorgaben geben.
„Schon lange überfällig“ – EU plant Fahrtauglichkeitstest für Autofahrer ab 70
Die Durchfallquote bei der Führerscheinprüfung ist aktuell auf Rekordniveau. Doch: Wer einmal einen Führerschein bekommen hat, hat ihn im Prinzip auf Lebenszeit – es sei denn, der Autofahrer hält sich nicht an die Verkehrsregeln. Eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit gibt es jedoch nicht. Fakt ist aber: Im Alter lässt die Reaktionsfähigkeit nach, auch die Augen und das Gehör funktionieren bei den meisten nicht mehr so gut, wie in jungen Jahren. Bei dem einen lassen die verschiedenen Sinne mehr nach, bei dem anderen weniger. Deswegen sind in einigen EU-Ländern Fahrtauglichkeitstests für Autofahrer ab 70 Jahren bereits Pflicht.
EU plant Fahrtauglichkeitstest für Autofahrer ab 70 – ADAC lehnt den Vorstoß ab
Weil die EU die Zahl der Verkehrstoten senken möchte, plant sie nun eine Führerschein-Reform – die EU-Kommission hat dazu einen Vorschlag für eine Führerscheinrichtlinie veröffentlicht. Unter anderem sollen Autofahrer in allen Mitgliedsstaaten einem Alter von 70 Jahren alle fünf Jahre einen Fahrtauglichkeitstest absolvieren.
Der ADAC lehnt den Vorstoß der EU ab. Laut dem Automobilklub sei das Unfallrisiko älterer Kraftfahrer „nicht außergewöhnlich hoch“. Eine gesetzlich verpflichtende Eignungsuntersuchung von Senioren sei „nicht verhältnismäßig“. Bereits jetzt könne die Führerscheinbehörde in begründeten Fällen Fahrtauglichkeitsprüfungen anordnen – dieses anlassbezogene System sei ausreichend. Darüber hinaus setzt der Automobilklub auf die Selbstkritik der Autofahrer, die die eigenen Fähigkeiten regelmäßig hinterfragen sollten.
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