Hier ist Schluss

Ende Gelände: Sechs Autobahnen, die ins Nichts führen

Autobahnen haben kein Ende? Doch – und manchmal enden die Trassen sogar einfach irgendwo im Nirgendwo, wie unsere sechs Beispiele zeigen.

Kaum etwas ist dem deutschen Autofahrer so heilig, wie seine Autobahn. Alleine schon die Überlegung, ein Tempolimit einzuführen, sorgt bei vielen für Schnappatmung – auch wenn es von einer Mehrheit unterstützt wird. Und kommen wird es ohnehin erst mal nicht, weil Verkehrsminister Volker Wissing etwas dagegen hat. Dabei wird der gemeine Autofahrer doch nicht nur von möglichen Geschwindigkeitsbeschränkungen ausgebremst. Nein, auch Baustellen und Autobahnen, die plötzlich einfach im Nichts enden, stoppen ihn auf seiner Reise durch Deutschland.

Und ja, eine Autobahn (deren Name etwas über Lage und Bedeutung verrät) kann enden. Auch wenn das vielleicht manchen Autofahrer überraschen mag. Häufig wird diese dann aber einfach zu einer Landstraße oder geht in den Stadtverkehr über. Mancherorts ist aber auch einfach Schluss und da, wo eigentlich Asphalt sein müsste, ist nur Natur oder noch schlimmer einfach nur ein Loch. Wir haben einige Beispiele gesammelt, wo es plötzlich nicht mehr weitergeht.

Sechs Autobahnen, die ins Nirgendwo führen: A66 fehlt die Brücke

Wie wäre es zum Beispiel mit der Autobahn A66?! Diese endet nämlich seit 2021 bei Wiesbaden, nachdem die Salzbachtalbrücke gesprengt werden musste. Wo einst der Betonkoloss dafür sorgte, dass die Autos ihren Weg durch die hessische Landeshauptstadt fanden.

@jason.kravet

Dachte immmer, dass Autobahnen kein Ende haben…

♬ Sunset - Tobias Bergson

Damit vergessliche Autofahrer aber nicht in das Loch hineinfahren, kann kurz vor dem Ende der Autobahn gewendet werden, wie ein TikTok-Video zeigt. Sehr zur Überraschung mancher User. „Ich dachte, es ist unendlich“, schreibt eine. Und auch eine andere Nutzerin hat das „noch nie (...) gesehen“. Die gute Nachricht: Ab September soll die Südbrücke wieder befahrbar sein. So zumindest der Plan.

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Sechs Autobahnen, die ins Nirgendwo führen: Rahmedetal-Brücke auf der A45 muss gesprengt werden

Ein ähnliches Problem haben Autofahrer auch auf der Autobahn A45 bei Lüdenscheid. Zwar steht die Rahmedetal-Brücke dort noch, aber seit über einem Jahr ist sie für den Verkehr gesperrt. Am 7. Mai 2023 soll das Bauwerk gesprengt werden. Ursprünglich war das bereits für 2022 geplant.

Seit Dezember 2021 ist die Rahmedetal-Brücke gesperrt. Ein Neubau soll schnellstmöglich kommen.

Wann hier eine neue Brücke steht, ist noch unklar. „Wir werden bei der Vergabe des Auftrags zum Neubau sehr stark auf das früheste Fertigstellungsdatum achten“, betonte Verkehrsminister Wissing im Sommer. Als Vorbild solle der Neubau der Morandi-Brücke in Genua dienen. Dieser dauerte nur zwei Jahren. Ob das auch in Deutschland klappt, wird sich zeigen.

Unbekannte Verkehrszeichen? Ob Sie die Bedeutung von allen Schildern kennen?

StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Das Verkehrszeichen für den Überholverbot dürfte allen Autofahrern bekannt sein. Dieses neue Straßenschild ist eine Abwandlung dessen. Es gilt explizit als Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen. Das bedeutet in Straßenabschnitten, die mit diesem Verkehrszeichen ausgeschildert sind, dürfen mehrspurige Fahrzeuge (Autos, LKWs) keine Motorräder oder Fahrräder überholen. © Bundesanstalt für Straßenwesen
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Auch dieses Straßenschild dient dem Schutz von Fahrradfahrern. Es markiert einen Bereich, der als Fahrradzone gilt. Das bedeutet für Autofahrer, dass sie ab diesem Schild maximal mit Tempo 30 km/h fahren dürfen. Außerdem dürfen sie den Radverkehr weder gefährden noch behindern. © Bundesanstalt für Straßenwesen
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Mal Hand aufs Herz: Vermutlich haben viele Radfahrer ohnehin von dieser Regelung Gebrauch gemacht - auch wenn sie bislang als Verstoß gewertet wurde. Jetzt ist das rechts Abbiegen an einer roten Ampel offiziell erlaubt - zumindest dort, wo der Grünpfeil für Radfahrer das kennzeichnet.  © Bundesanstalt für Straßenwesen
Abbiegepfeil für Autofahrer
Das gleiche Verkehrszeichen gibt es seit geraumer Zeit auch für Autofahrer. Doch es herrscht weiterhin noch viel Unwissenheit unter den Verkehrsteilnehmern bezüglich des Grünpfeils. Denn korrekterweise muss man sich hierbei wie bei einem Stoppschild verhalten. Das bedeutet, das Fahrzeug muss zunächst vollständig anhalten und laut Straßenverkehrsordnung mindestens drei Sekunden stehenbleiben. Erst dann darf man bei einer roten Ampel rechts abbiegen, sofern kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird. Die gleichen Regelungen gelten auch für Radfahrer.  ©  Malte Christians/dpa (Archivbild)
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Dieses Verkehrszeichen kennzeichnet Radschnellwege unabhängig von der Beschaffenheit der Straße. Zum Beispiel bei sandigen Straßen soll so kenntlich gemacht werden, dass es sich um einen Radschnellweg handelt. © Bundesanstalt für Straßenwesen
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Mit diesem Straßenschild sollen künftig Bereiche für Lastenfahrräder freigehalten werden, wie etwa Parkbereiche, Abstellflächen oder Ladezonen. © Bundesanstalt für Straßenwesen
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Fahrzeuge von Carsharing-Diensten müssen mit dieser Plakette an der Windschutzscheibe klar erkennbar sein. Der Firmenname sowie das Kennzeichen müssen darauf zu sehen sein.  © Bundesanstalt für Straßenwesen
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
PKWs, LKWs, Fahrräder, Fußgänger: Die meisten Verkehrsteilnehmer haben ein entsprechendes Sinnbild für Verkehrszeichen. Ab sofort gibt es auch eins für Fahrgemeinschaften. Allerdings gibt es noch keine Bereiche, wo dieses zum Einsatz kommen könnte. Ähnliches gilt beim folgenden Verkehrsschild. © Bundesanstalt für Straßenwesen
StVO-Novelle 2020: Diese Straßenschilder sind neu im Verkehr
Auch Carsharing-Fahrzeuge bekommen ein eigenes Sinnbild. Es soll unter anderem in Parkbereichen eingesetzt werden, die für Carsharing-Autos bestimmt sind. © Bundesanstalt für Straßenwesen
Speedmarathon in Baden-Württemberg
Temposünder und Falschparker müssen davon abgesehen seit 9. November 2021 tiefer in die Tasche greifen. Der erneuerte Bußgeldkatalog sieht härtere Strafen vor: Wer beispielsweise innerorts 16 bis 20 Kilometer pro Stunde (km/h) zu schnell fährt und geblitzt wird, der zahlt 70 Euro statt wie früher 35 Euro. Höhere Geldstrafen gibt es auch für jene, die verbotswidrig auf Geh- und Radwegen parken, unerlaubt auf Schutzstreifen halten oder in zweiter Reihe parken und halten. So kostet das Parken in zweiter Reihe nun 55 statt 20 Euro, noch teurer wird es, wenn andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet werden. Neu ist außerdem eine Geldbuße von 55 Euro für unberechtigtes Parken auf einem Parkplatz für elektrisch betriebene Fahrzeuge und Carsharing-Fahrzeuge. © Uwe Anspach/dpa (Archivbild/Symbolbild)

Sechs Autobahnen, die ins Nirgendwo führen: A61 musste Tagebau weichen

Wo wir grade bei Löchern sind: Auch die Autobahn A61 endet mehr oder weniger in einem solchen. Nämlich dem Tagebau Garzweiler. Diesem musste die Autobahntrasse nämlich weichen, damit es auch des Nachts schön hell in Deutschland bleibt. Irgendwoher muss der Strom ja kommen.

Wo einst die A61 war, fördert RWE nun Braunkohle.

Und so klafft nun zwischen dem Autobahndreieck Mönchengladbach-Wanlo und dem Kreuz Jackerath eine Lücke und wo sich einst die Autobahn A61 befand, ein großes Loch. Doch ein Ende des Tagebaus ist durch den Braunkohleausstieg nah. Nur noch Lützerath muss weichen, dann ist Schluss. Wer jetzt auf einen Neubau der A61 an alter Stelle hofft, der wird enttäuscht. Das war zwar mal der Plan, doch durch die Verkleinerung des Tagebaus lässt sicher dieser nicht mehr sinnvoll umsetzen. Zudem war ein Neubau politisch zuletzt auch nicht mehr gewollt.

Sechs Autobahnen, die ins Nirgendwo führen: A1-Lückenschluss seit über 40 Jahren in Planung

Doch es geht auch umgekehrt, denn manchmal enden Autobahnen auch einfach deswegen im Nichts, weil Teilstücke noch nicht fertiggestellt sind. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele in Deutschland. So etwa bei der A1 – immerhin die drittlängste Autobahn Deutschlands.

Die Autobahn A1 ist zwischen Kelberg und Blankenheim für rund 25 Kilometern unterbrochen.

In der Eifel klafft aber südlich von Blankenheim eine Baulücke von satten 25 Kilometern. Diese soll schon seit den 1980er-Jahren geschlossen werden. Allerdings gilt das Projekt wegen des Verlaufs im Gebirge als sehr aufwendig. Sobald die Lücke geschlossen ist, soll die Autobahn über Lommersdorf und Adenau nach Kelberg führen. Wann das der Fall ist, weiß keiner so wirklich.

Sechs Autobahnen, die ins Nirgendwo führen: Auf A143 sollen erst 2027 Autos rollen

Wie die A1 endet auch die Autobahn A143 noch einfach so im Grünen. Zuletzt verzögerte sich die Fertigstellung der Strecke, weil die Angebote zur Bodensicherung bei Bennstedt so teuer waren, dass Bund die Ausschreibung stoppte, wie die Märkische Zeitung schreibt.

In vier Teillosen wurde neu ausgeschrieben und das erste ist inzwischen vergeben, sodass 2027 dann die ersten Autos rollen könnten. Dann ist die Autobahn aber noch nicht fertig. Denn nach der Freigabe muss noch die Anschlussstelle Halle-Trotha umgebaut werden. Diese dient als Verbindung zur A14.

Sechs Autobahnen, die ins Nirgendwo führen: A49 sorgt für Unmut bei Klimaaktivisten

Zu guter Letzt hätten wir noch die Autobahn 49 in Hessen. Auch hier wäre man gerne schon weiter, allerdings regte sich so mancher Protest gegen den Neubau. Die Trasse soll nämlich durch den Danneröder Forst verlaufen und das missfiel einigen Umweltschützern.

Die A49 sollte eigentlich bereits seit 2021 fertig sein – wie gesagt, eigentlich.

Es folgte eine Besetzung des Waldes und die Räumung durch die Polizei. Die Kosten dafür mussten die Aktivisten tragen, ähnlich wie auch die Klima-Kleber. Ursprünglich sollte die Lücke bis zur A5 im Jahr 2021 geschlossen werden. Inzwischen steht eine Fertigstellung der A49 bis 2024 im Raum.

Rubriklistenbild: © Thomas Frey/dpa

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