Bronder

Chinesen kopieren Offroad-Legenden: Bronco und Defender verschmelzen zum Jetour Traveller

Immer wieder sorgen Auto-Klone aus China für Aufregung. Jetour hat sich mit dem Ford Bronco und Land Rover Defender gleich zwei Klassiker als Vorlage genommen.

Mit dem Ineos Grenadier hat sich ein würdiger Erbe für den Land Rover Defender bereits in Stellung gebracht. Doch offenbar ist er damit nicht alleine. Denn auch aus China kommt, drängt nun ein Auto in diese Niesche, das nicht nur dem britischen Geländewagen ähnelt, sondern auch dem Ford Bronco. Die Rede ist vom Traveller der erst 2018 gegründeten Marke Jetour.

Damit finden sich Ford und Land Rover in bester Gesellschaft wieder. So hat Ora etwa den VW Käfer kopiert und auch vom ID.3 existiert ein China-Klon. Hunkt Canticie hat sich derweil an einem Nachbau des Range Rover Evoque probiert. Nun werden also der Land Rover Defender und Ford Bronco Opfer des gnadenlosen Abkupferns aus dem Reich der Mitte.

Chinesen kopieren Offroad-Legenden: Bronco und Defender verschmelzen zum Jetour Traveller

Ähnlich wie beim Vokuhila hat sich Jetour jeweils an Front und Heck von den beiden Offroad-Klassiker inspirieren lassen. Es handelt sich also quasi um einen „Bronder“. Denn das Frontdesign wurde vom Ford Bronco übernommen – inklusive der Zusatzbügel für die Stahlseile, die bei Bedarf als Astabweiser eingegangen werden können. Diese Funktion dürften sie beim Jetour Traveller jedoch nicht erfüllen, dafür sind die Bügel zu weit hinten montiert.

Vorne Ford Bronco, hinten Land Rover Defender. Zusammen der Jetour Traveller.

Für das Heck des China-Offroaders stand derweil der aktuelle Land Rover Defender Pate. Auch hier hat Jetour viel Liebe zum Detail walten lassen. Von der Form der Radhäuser über die vertikalen Leuchteinheiten und den großen Bügelgriff bis hin zum farblich abgesetzten oberen Karosseriebereich.

Chinesen kopieren Offroad-Legenden: Bronco- Defender-Mix stammt von Ex-Porsche-Designer

Fehlende Kreativität kann man den Machern des Jetour Traveller jedoch nicht vorwerfen, immerhin stammt der aus der Feder des ehemaligen Porsche-Designers Hakan Saracoglu. Dort war er unter anderem am Porsche 918 Spyder beteiligt. 2013 war der 57-Jährige von Zuffenhausen nach Shanghai zu Chery gewechselt und ist seit 2021 Chefdesigner der neuen Tochter Jetour.

Zehn Autos mit Verbrennungsmotor, die wir vermissen werden

Audi TT
Audi TT: Einst als Kernmodell der Marke Audi betrachtet, wird der als Coupé und Roadster gebaute Kompakt-Sportler keinen Nachfolger bekommen. Das liegt auch an der mittlerweile schleppenden Nachfrage für die Design-Ikone. Ein vergleichbarer Stromer wird völlig anders aussehen. Bis Ende des Jahres ist der TT aber noch ab 39.700 Euro bestellbar. © Audi AG
Mercdes-Benz A-Klasse
Mercedes A-Klasse: Der Kompaktwagen passt nicht mehr in das neue Konzept von Mercedes-Benz, vor allem hochpreisige Limousinen, SUV und Sportwagen anzubieten. Das überzeugende Konzept der frühen A-Klasse, möglichst viel Platz in einem kompakten Auto zu schaffen, würde dabei gut ins Elektro-Zeitalter passen – ist mittlerweile aber ohnehin verwässert. Noch gibt den Basis-Benz ab 28.393 Euro zu kaufen.  © Mercedes-Benz
Porsche 718 Boxster
Porsche 718 Boxster: Zwar kämpft Porsche weiterhin für den Verbrennungsmotor, aber überleben wird der langfristig wohl nur im 911. Boxster und Cayman werden 2025 erst auf Wunsch, später wohl grundsätzlich elektrifiziert. Dabei bieten gerade die Versionen mit Sechszylinder-Boxer fast schon elektrische Tugenden wie Laufruhe und Durchzugskraft – bei (für Sportwagen) hoher Reichweite und geringem Gewicht. Aktueller Preis: ab 60.061 Euro. © Daniel Wollstein/Porsche
Jeep Wrangler
Jeep Wrangler: Als purer Verbrenner ist die Off-Road-Ikone schon jetzt nicht mehr lieferbar. Der Plug-in-Hybrid wird so lange laufen, wie er darf, aber den Sprung in die Elektro-Ära nicht schaffen. Ein Nachfolger mit Akku dürfte ähnlich modernisiert daherkommen wie der aktuelle Land Rover Defender, aber dank seiner E-Motoren immerhin überragende Gelände-Eigenschaften bieten. Mit 77.500 Euro ist der Klassiker mittlerweile zum Luxus-Auto geworden. © Stellantis
VW Golf Cabrio
VW Golf Cabrio: Im Grunde vermissen wir ihn jetzt schon, nämlich seit 2016. Der offene VW T-Roc kann den Charme des offenen Kompaktwagens, der seine Karriere als „Erdbeerkörbchen“ mit Henkeln startete, nicht ersetzen. Das wird wohl auch für ein elektrisches Cabrio auf Basis des VW ID.3 gelten – wenn ein solches überhaupt kommt, was angesichts der schwächelnden Nachfrage für offene Autos eher zweifelhaft ist. © VW
Fiat 500
Fiat 500: Während die aktuelle Version des Kleinwagens ausschließlich als Elektroauto produziert wird, ist auch der etwas kleinere Vorgänger derzeit noch bestellbar. Im Stellantis-Konzern ist dessen Aus aber beschlossen. Dabei ist gerade die sparsame Hybrid-Version mit 70 PS ein ökologisch sinnvolles Angebot etwa für jene, die partout kein Elektroauto möchten – etwa Städter, die keine schnelle Lade-Möglichkeit haben. Noch ist der Verbrenner ab 15.501 Euro bestellbar. © Stellantis
Mercedes-Benz SLC 300
Mercedes SLC: Der kompakte Roadster startete – als erstes Cabrio mit Falt-Hardtop – unter dem Namen SLK. Nun beendete nicht der Elektro-Boom, sondern die Nachfrage-Flaute seine Karriere als Frauenversteher. Im künftigen Luxus-Stromer-Portfolio von Mercedes sind solche gerade noch bezahlbaren Fahrspaß-Modelle schon gar nicht vorgesehen.  © Mercedes-Benz
Lamborghini Huracan
Lamborghini Huracán: Die italienische VW-Tochter sperrte sich lange gegen die Elektrifizierung, aber kommt natürlich auch nicht drumherum. Der pure, weder von Hybrid noch Turbo verwässertre V10-Saugmotor des Huracán wird seinen Platz als einer der Höhepunkte des Verbrenner-Zeitalters bekommen. Seine 640 PS würden Elektromotoren zwar mit deutlich weniger Aufwand erreichen, aber sei´s drum: Dass es solche Autos nicht mehr geben wird, ist ebenso vernünftig wie schade. Preis: ab 190.274 Euro. © Charlie Magee
BMW Z4
BMW Z4: Ja, er lebt noch! Anders als Mercedes-Benz führt BWM seinen Mittelklasse-Roadster weiter, eine Kooperation mit Toyota machts möglich. Doch auch wenn BMW weiter Verbrenner bauen will, ist ein Nachfolger alles andere als gesichert. Wenn wir uns irren und es künftig einen Z4 mit (wie bei BMW üblich) Verbrenner- und Elektro-Option geben wird: umso besser. Wer sich darauf nicht verlassen mag, muss mindestens 46.200 Euro investieren. © BMW
Tina Ruland auf Opel Manta
Opel Manta: Eigentlich hatten wir den Manta ja schon als Eighties-Unikum abgehakt. Dann weckte Opel mit der Ankündigung eines elektrischen Mantas die Fantasie: Ein zweitüriges, leichtes Coupé, mit genügend Reichweite für den Ausflug in die Diskothek (so hießen Clubs früher) und zum Baggersee, das wäre doch ein schönes Stück Anarchie zwischen all den effizienten, vernünftigen Stromern. Doch heraus wird wieder nur das übliche Akku-SUV kommen, an das ein Marketing-Genie den Manta-Schriftzug klebt. Umso mehr werden wir den Echten vermissen. © Rights Managed/Imago

Im Innenraum zeigen sich dann auch eigene Ideen. Etwa beim Zentraldisplay im Querformat, der hochgezogene Mittelkonsole mit kurzem Schaltknauf oder dem etwas ungewöhnliche Lenkrad. Dieses ist nämlich eher oval als rund. Oben und unten ist es zudem abgeflacht.

Chinesen kopieren Offroad-Legenden: Bronder kommt als Benziner oder Plug-in_hybrid

Angetrieben wird der „Bronder“ von 1,6-Liter-Turbobenziner sowie einem Zweiliter-Turbo. Alternativ steht auch Plug-in-Hybrid angeboten. Hier arbeitet ein 1,5-Liter-Turbo-Benziner mit einem Elektromotor zusammen. Im Gegensatz zu anderen chinesischen Hersteller setzt man also nicht nur auf Elektro.

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Auf seinem Heimatmarkt soll der Geländewagen 149.800 bis 206.800 Renminbi (chinesischer Yuan) kosten. In Europa dürfte der Jetour Traveller umgerechnet zwischen 20.500 und 28.000 Euro liegen, wie Auto, Motor und Sport berichtet. Ob er es hier jedoch auf den Markt schafft, ist unklar. In Russland soll er indes die Lücke der westlichen Hertsteller füllen, die sich in Folge des Kriegs in der Ukraine zurückgezogen haben.

Rubriklistenbild: © Jetour

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