Inrix-Auswertung

Stau in Deutschland: Münchener brauchen am meisten Geduld

Wie im Vorjahr verbrachten Autofahrer in Deutschland 2022 im Schnitt 40 Stunden in Staus. Das ist deutlich weniger als 2019. München ist erneut Spitzenreiter.

München bleibt weiter die Stauhauptstadt in Deutschland. Laut der Jahresanalyse des Verkehrsdatenanbieters Inrix mussten Autofahrer in Bayerns Hauptstadt 2022 einen durchschnittlichen Zeitverlust von 74 Stunden erdulden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 5 Stunden, gegenüber 2019 beträgt das Minus 15 Prozent.

Unter den 10 stauträchtigsten deutschen Städten ist München damit eine Ausnahme. Vielerorts hat das Stauaufkommen vielmehr deutlich zugenommen. In Berlin, wie schon 2021 auf Platz zwei, mussten Autofahrer 71 Stunden Stillstand hinnehmen. Ein Jahr zuvor waren es 65 Stunden.

Mit 74 Stunden Zeitverlust ist München 2022 erneut Deutschlands Stauhauptstadt.

Stau in Deutschland: Münchener brauchen am meisten Geduld

In Hamburg, ebenfalls unverändert auf Platz 3, hat sich der durchschnittliche Zeitverlust von 47 auf 56 Stunden erhöht. Auf Position 4 liegt wie im Vorjahr Potsdam mit 55 Stunden. Die Hauptstadt Brandenburgs verzeichnete mit einem Plus von 57 Prozent den stärksten Stauzeiten-Zuwachs innerhalb der Top Ten im Vergleich zu 2019. Den größten Sprung nach vorne im Ranking von Platz 20 auf Rang 5 legte Darmstadt mit 47 Staustunden hin. Ein Jahr zuvor waren es noch 37 Stunden. 

Top 10: Das sind die meistgebauten Autos aller Zeiten

BWM 3er-Reihe
Platz 10: BMW 3er-Reihe. 16 Millionen mal wurde BMWs beliebte Mittelklasse seit 1975 gebaut – in mehreren Karosserievarianten wie dem im Foto gezeigten Kombi Touring, und auch als Cabrio. Der BMW 3er wird aktuell in siebter Generation produziert, und auch bald voll elektrifiziert. Die Erfolgsstory kann also weitergehen. © Fabian Kirchbauer/BMW
Ford Model T
Platz 9: Ford Model T. Längst Geschichte, doch mit 16,5 Millionen produzierten Einheiten noch immer in den ewigen Top 10. Die 1908 vorgestellte „Tin Lizzie“ startete 1910 auf dem weltweit ersten Fließband in die Serienproduktion, und hielt mit nur wenigen Modifikationen (zu denen auch ein Panzer gehörte) und der Mono-Farbe schwarz bis 1927 durch. © Joseph Sohm/Imago
Lada 1200
Platz 8: Lada 1200. Oder Schiguli. Oder VAZ 2101. Der klassische russische (oder sowjetische) Pkw war unter vielen Namen bekannt und brachte es von 1966 bis 2007 auf 17,3 Millionen Einheiten. Er basierte auf dem Fiat 124, wies aber eine robustere Karossiere und weniger Komfort auf. © National Motor Museum/Imago
Toyota Hilux
Platz 7: Toyota Hilux. Der Pick-up-Truck ist vor allem in den USA begehrt, was für mittlerweile über 18 Millionen gebaute und verkaufte Exemplare reicht. Seit 1968 schätzen ihn seine Fahrer als robustes Allwege-Gefährt, auf dessen Pritsche afrikanische Warlords auch mal ein Maschinengewehr installieren. Derzeit ist die achte Generation unterwegs. © Toyota
VW Käfer
Platz 6: VW Käfer. Etwa 21,5 Millionen mal wurden VW 1200 und andere Versionen produziert, bis zum Wachwechsel durch den VW Golf war der originale Käfer hierzulande der Bestseller – aber auch in aller Welt beliebt. Entstanden aus dem 1938 für das Nazi-Reich entwickelten KdF-Wagen, wurde der VW noch 2003 in Mexiko produziert. © Gottfried Czepluch/Imago
Honda Civic
Platz 5: Honda Civic. In Europa nur ein weiterer VW-Golf-Gegner, ist dieser Kompaktwagen in den USA und in Japan seit Jahrzehnten ein Megaseller. Seit 1972 wurden über 27,5 Millionen Einheiten produziert, derzeit steht Generation Nummer elf bei den Händlern. © Honda
VW Passat Variant
Platz 4: VW Passat. Vielleicht etwas überraschend, aber auch der brave Mittelklassewagen hat es seit seinem Debüt 1973 auf über 30 Millionen Exemplare gebracht – allerdings inklusive der deutlich anderen US-Version. In Europa dominiert klar die Kombi-Variante, die neunte Generation ab 2023 wird es als Stufenheck gar nicht mehr geben. © Ingo Barenschee/VW
VW Golf
Platz 3: VW Golf. Auch wenn der gefühlt ewige Liebling der Deutschen derzeit gegen Tesla und den internen Konkurrenten T-Roc zu kämpfen hat: An über 35 Millionen produzierten Autos seit 1974 muss man erst mal vorbeikommen. Ob die derzeit aktuelle achte Generation noch einen Nachfolger bekommt, ist allerdings unsicher. Als elektrischer ID. Golf könnte der Inbegriff des Kompaktwagens aber trotzdem weiterleben. © Martin Meiners/VW
Ford F-150
Platz 2: Ford F-Serie. In den USA ist Pick-up-Truck Ford F-150 aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken, er und seine noch größeren F-Brüder verkörpern perfekt den American Way of Driving. Die elektrische Version Lightning beschert dem seit 1948 über 40 Millionen mal gebauten Nutz- und Lifestyle-Laster weiteren Zulauf. © Mark Phelan/Imago
Toyota Corolla
Platz 1: Toyota Corolla. Was den Deutschen der VW Golf ist, das ist für Amerikaner, Japaner und viele Europäer der Toyota Corolla. Seit 1966 wurden über 50 Millionen dieses Kompaktwagen gebaut, seine zwölfte Generation ist mittlerweile auch als Cross-Version zu haben. Das Maximum der Elektrifizierung ist allerdings ein Plug-in-Hybrid. © Slavko Midzor/Imago

Auch wenn das Städteranking eine starke Zunahme von Stauzeiten andeutet, hat sich im Bundesdurchschnitt die Problematik eher entspannt. Im Schnitt verbrachten Autofahrer in Deutschland 40 Stunden in Staus, was dem Niveau von 2021 entspricht. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch 46 Stunden.

Stau in Deutschland: Verkehrsaufkommen hat 2022 zugenommen

2022 hat allerdings das Verkehrsaufkommen in Deutschland laut Inrix zugenommen. So sind die zurückgelegten Fahrzeugkilometer an Wochentagen gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 8 Prozent gestiegen. Der ADAC hatte bereits für 2021 eine ähnliche Entwicklung festgestellt.

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Im internationalen Vergleich stehen deutsche Großstädte übrigens relativ gut dar. In London summierten sich laut Inrix die Zeitverluste pro Pendler in 2022 auf 156 Stunden (+ 5%), dahinter kommen Chicago (155 h/+ 49 %), Paris (138 h/- 1%), Boston (134 h/+ 72 %) und Bogota (122 h/+ 30 %). (Mario Hommen/SP-X)

Rubriklistenbild: © Rolf Poss/Imago

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