Aus erster Hand

Porsche 911 schafft über eine Million Kilometer: „Ist das krass”

Normalerweise werden Porsche 911 eher weniger bewegt. Ein Turbo aus den USA hat über eine Million Kilometer auf der Uhr – und das mit dem Originalmotor.

Für die allermeisten ist das Auto wohl nur ein Gebrauchsgegenstand, mit dem man zur Arbeit oder einkaufen fährt. Entsprechend hoch fallen die Kilometerstände aus. Ein Toyota Tacoma soll seit 2008 über 2,4 Millionen Kilometer absolviert haben. Und auch mit Elektroautos lassen sich hohe Kilometerstände einfahren. Bei Sportwagen ist das eher selten der Fall und doch gibt es sie. Ein Ferrari Enzo in den USA hat fast 150.000 Kilometer auf der Uhr. Darüber kann der Fahrer eines Porsche 911 Turbo nur müde lachen. Mit dem Klassiker aus Zuffenhausen hat der Mann bereits mehr als eine Million Kilometer absolviert.

Als wäre das nicht schon besonders genug, ist der Sportwagen immer noch mit dem originalen Sechszylinder-Boxer-Motor im Heck unterwegs. Und auch den Besitzer hat der Porsche 911 Turbo nicht gewechselt. Gefahren wird der silberne Flitzer dabei sowohl im Alltag als auch bei Track Days auf der Rennstrecke.

Dieser Porsche 911 Turbo hat mehr als eine Million Kilometer auf dem Buckel.

Porsche 911 schafft über eine Million Kilometer: „Ist das krass”

In der Facebook-Gruppe Apex Automotor berichtet Eric Kaul, ein Freund des Besitzers Tom Thalmann, seit November 2018 regelmäßig, wie es um den Meilenfresser steht. Als der US-Amerikaner seinen Post vor fünf Jahren veröffentlichte, hatte der Porsche 911 Turbo bereits umgerechnet 930.416 Kilometer (578.134 Meilen) auf dem Buckel.

Zehn Autos mit Verbrennungsmotor, die wir vermissen werden

Audi TT
Audi TT: Einst als Kernmodell der Marke Audi betrachtet, wird der als Coupé und Roadster gebaute Kompakt-Sportler keinen Nachfolger bekommen. Das liegt auch an der mittlerweile schleppenden Nachfrage für die Design-Ikone. Ein vergleichbarer Stromer wird völlig anders aussehen. Bis Ende des Jahres ist der TT aber noch ab 39.700 Euro bestellbar. © Audi AG
Mercdes-Benz A-Klasse
Mercedes A-Klasse: Der Kompaktwagen passt nicht mehr in das neue Konzept von Mercedes-Benz, vor allem hochpreisige Limousinen, SUV und Sportwagen anzubieten. Das überzeugende Konzept der frühen A-Klasse, möglichst viel Platz in einem kompakten Auto zu schaffen, würde dabei gut ins Elektro-Zeitalter passen – ist mittlerweile aber ohnehin verwässert. Noch gibt den Basis-Benz ab 28.393 Euro zu kaufen.  © Mercedes-Benz
Porsche 718 Boxster
Porsche 718 Boxster: Zwar kämpft Porsche weiterhin für den Verbrennungsmotor, aber überleben wird der langfristig wohl nur im 911. Boxster und Cayman werden 2025 erst auf Wunsch, später wohl grundsätzlich elektrifiziert. Dabei bieten gerade die Versionen mit Sechszylinder-Boxer fast schon elektrische Tugenden wie Laufruhe und Durchzugskraft – bei (für Sportwagen) hoher Reichweite und geringem Gewicht. Aktueller Preis: ab 60.061 Euro. © Daniel Wollstein/Porsche
Jeep Wrangler
Jeep Wrangler: Als purer Verbrenner ist die Off-Road-Ikone schon jetzt nicht mehr lieferbar. Der Plug-in-Hybrid wird so lange laufen, wie er darf, aber den Sprung in die Elektro-Ära nicht schaffen. Ein Nachfolger mit Akku dürfte ähnlich modernisiert daherkommen wie der aktuelle Land Rover Defender, aber dank seiner E-Motoren immerhin überragende Gelände-Eigenschaften bieten. Mit 77.500 Euro ist der Klassiker mittlerweile zum Luxus-Auto geworden. © Stellantis
VW Golf Cabrio
VW Golf Cabrio: Im Grunde vermissen wir ihn jetzt schon, nämlich seit 2016. Der offene VW T-Roc kann den Charme des offenen Kompaktwagens, der seine Karriere als „Erdbeerkörbchen“ mit Henkeln startete, nicht ersetzen. Das wird wohl auch für ein elektrisches Cabrio auf Basis des VW ID.3 gelten – wenn ein solches überhaupt kommt, was angesichts der schwächelnden Nachfrage für offene Autos eher zweifelhaft ist. © VW
Fiat 500
Fiat 500: Während die aktuelle Version des Kleinwagens ausschließlich als Elektroauto produziert wird, ist auch der etwas kleinere Vorgänger derzeit noch bestellbar. Im Stellantis-Konzern ist dessen Aus aber beschlossen. Dabei ist gerade die sparsame Hybrid-Version mit 70 PS ein ökologisch sinnvolles Angebot etwa für jene, die partout kein Elektroauto möchten – etwa Städter, die keine schnelle Lade-Möglichkeit haben. Noch ist der Verbrenner ab 15.501 Euro bestellbar. © Stellantis
Mercedes-Benz SLC 300
Mercedes SLC: Der kompakte Roadster startete – als erstes Cabrio mit Falt-Hardtop – unter dem Namen SLK. Nun beendete nicht der Elektro-Boom, sondern die Nachfrage-Flaute seine Karriere als Frauenversteher. Im künftigen Luxus-Stromer-Portfolio von Mercedes sind solche gerade noch bezahlbaren Fahrspaß-Modelle schon gar nicht vorgesehen.  © Mercedes-Benz
Lamborghini Huracan
Lamborghini Huracán: Die italienische VW-Tochter sperrte sich lange gegen die Elektrifizierung, aber kommt natürlich auch nicht drumherum. Der pure, weder von Hybrid noch Turbo verwässertre V10-Saugmotor des Huracán wird seinen Platz als einer der Höhepunkte des Verbrenner-Zeitalters bekommen. Seine 640 PS würden Elektromotoren zwar mit deutlich weniger Aufwand erreichen, aber sei´s drum: Dass es solche Autos nicht mehr geben wird, ist ebenso vernünftig wie schade. Preis: ab 190.274 Euro. © Charlie Magee
BMW Z4
BMW Z4: Ja, er lebt noch! Anders als Mercedes-Benz führt BWM seinen Mittelklasse-Roadster weiter, eine Kooperation mit Toyota machts möglich. Doch auch wenn BMW weiter Verbrenner bauen will, ist ein Nachfolger alles andere als gesichert. Wenn wir uns irren und es künftig einen Z4 mit (wie bei BMW üblich) Verbrenner- und Elektro-Option geben wird: umso besser. Wer sich darauf nicht verlassen mag, muss mindestens 46.200 Euro investieren. © BMW
Tina Ruland auf Opel Manta
Opel Manta: Eigentlich hatten wir den Manta ja schon als Eighties-Unikum abgehakt. Dann weckte Opel mit der Ankündigung eines elektrischen Mantas die Fantasie: Ein zweitüriges, leichtes Coupé, mit genügend Reichweite für den Ausflug in die Diskothek (so hießen Clubs früher) und zum Baggersee, das wäre doch ein schönes Stück Anarchie zwischen all den effizienten, vernünftigen Stromern. Doch heraus wird wieder nur das übliche Akku-SUV kommen, an das ein Marketing-Genie den Manta-Schriftzug klebt. Umso mehr werden wir den Echten vermissen. © Rights Managed/Imago

Seit 2020 ergänzt Kaul seinen Post jedes Jahr im November um den aktuellen Kilometer- bzw. Meilenstand. Lediglich 2019 gab es einen gesonderten Post, da der Sportwagen kurz vorher die Marke von einer Million Kilometern geknackt hatte. Der Kilometerzähler steht seitdem bei 999.999 Kilometern. Tom führt aber weiter Buch über seine Fahrten.

Porsche 911 schafft über eine Million Kilometer: Motor noch immer gut in Schuss

Ein Jahr später waren es bereits 1.038.574 Kilometer (645.340 Meilen). 2021 betrug der Kilometerstand bei 1.061.686 (659.701 Meilen). Dem letzten Update vom 21. November 2022 zu Folge stehen aktuell 1.089.291 Kilometer (676.854 Meilen) zu Buche. Doch Tom hat nicht etwa den Spaß an seinem Porsche 911 Turbo verloren, sondern ist wegen der Coronapandemie weniger gefahren.

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Technisch ist der Sportwagen immer noch bestens in Schuss. Der Motor wurde laut Kaul nach rund 616.000 Kilometern (383.000 Meilen) ausgebaut und gewartet. Die ebenfalls geplante Revision war aber gar nicht notwendig. „Es gab vielleicht zwei Lager mit sehr leichten Abnutzungen, der Rest des Motors war makellos, es war nicht das, was wir erwartet hatten, aber wir waren erfreut, alles so vorzufinden! Diese Motoren sind gut gebaut und gut konstruiert. Jedes Ventil wurde mikroskopiert und entsprach in jeder Dimension den Werksspezifikationen, wir konnten es nicht glauben“, berichtet Kaul auf Facebook. Doch er und Tom sind nicht die Einzigen, die von dem Zustand des Dauerläufer aus Stuttgart beeindruckt sind. Auch die anderen Mitglieder der Gruppe sind begeistert:

  • „Ist das krass!“
  • „Ich wette, das hat eine interessante Wartungsgeschichte.“
  • „Absolut möglich. Diese Autos schaffen das.“
  • „Ich frage mich, was es jetzt wert ist. Weniger wegen des Kilometerstandes oder mehr, weil es gut dokumentiert wurde?“
  • „Ich bin froh, dass dieses Auto noch lebt und funktioniert!“
  • „Porsche Autos sind tatsächlich sehr zuverlässig!“

Rubriklistenbild: © Facebook (Eric Kaul)

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